„Die Flämische Seele“ – Aktuelle Ausstellung Malerei in der Villa Schmitz-Scholl in der Ruhrstr. 3

Eine besondere Rarität ist vom 1. bis 30. Juni 2016 in der Kunststadt Mülheim an der Ruhr zu sehen. Das KUNSTPROJEKT im KuMuMü endet mit der Ausstellung „Die Flämische Seele“ Arbeiten des flämischen Malers und Zeichners Fernand Luickx.
Kurz vor der Ausstellung konnte das Museum ein weiteres Werk des Künstlers bei Antwerpen von einem Sammler erwerben.

Der Titel der im Werkverzeichnis unter Nr. 77 verzeichneten Arbeit ist „De Kleptomaan“ (DER KLEPTOMANE). Fernand Luickx gewann mit diesem Kunstwerk die Silberne Medaille der 1e Europese Tentoonstelling M.A.E. in Brügge und die Goldene Medaille im 30e SALON K.K. – „Koninklijke Kunstkring Iris Brugge“. Das Bild tauchte vor drei Jahren in Mortsel auf, wo es der Kunstsammler aus Antwerpen erstand. Jetzt kam das Werk zur Versteigerung und das KuMüMü konnte es für die Ausstellung „Die Flämische Seele“ erwerben, um die bereits bestehende Sammlung Fernand Luickx zu ergänzen.

„De Kleptomaan“ ist wie auch viele andere Werke von Fernand Luickx nach einem gleichnamigen Roman-Klassiker entstanden.
Der Autor Jacques Hoste beschreibt in seinem Roman „Der Kleptomane“ die Zeit in Paris im November 1823. Die Tage des Malers Théodor Géricault sind gezählt. Seine Werke voll mit Todesszenen, Wahnsinn und Alterung finden wenig Anerkennung. Von seinem Sterbebett aus schreibt Géricault im Fieber dramtische Briefe an seinen Freund John Constable, auch ein Vertreter der romantischen Malerei, der in England wirkt. Es sind tiefgehende Passagen in denen Géricault sein turbulentes Leben noch einmal aufleben lässt.
Diese Briefe werden ergänzt mit Fragmenten aus dem Leben von Theo Depoorter, einem Pfleger im Altersheim. Seine Frau hat ihn verlassen und verhindert jeden Kontakt zu seiner Tochter. Täglich wird er konfrontiert mit Verfall, Alterung und Demenz. Theo sucht Ablenkung und Gesellschaft im Café ‚De Gouden Carolus’…
Beide Handlungen über verlorene Illusionen werden in dem mitreißenden Roman auf raffinierte Weise miteinander verwoben.
Fernand Luickx schafft es, mit den unzähligen in seinem Werk versteckten Personen, Gesichtern und Elementen den Roman auf seine Weise zum Leben zu erwecken.


Weitere Erwerbungen von Werken von Fernand Luickx im Rahmen der Ausstellung „Die Flämische Seele“ – „De Vlaamse ziel“ Juni 2016
Die Mülheimer Galerie an der Ruhr konnte zwei weitere Luickx-Arbeiten (Werkverzeichnis 149 und 273) von dem belgischen Sammler Van Tielen aus Limal erwerben. Die Malerei – Ansichten der Stadt Brügge in der Sint Jacobsstraat und der Wulfhagestraat – wurde in die aktuelle Ausstellung integriert und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Ausstellung in der Kunststadt Mülheim ist nur nach vorheriger Vereinbarung zu sehen (0049 157 3629 5489 – Führungen auch in Niederländisch und Englisch.
Junge Flämische Kunst (Beispielkatalog)
Mit Abschluss des spannenden Kunstprojektes wird im Nedelmannhaus am 3. Juni 2016 um 18:00 Uhr das Performanceprojekt der „KUNSTBAHNHOF MÜLHEIM AN DER RUHR“ eröffnet mit der Ausstellung „Aufstand der Serie“ von Karina Jeggle.