Lange hat der umtriebige Mülheimer Fotograf Max Schulz sein Projekt vorangetrieben, viel Kraft hat ihn der nun vorliegende einmalige Bildband gekostet – mit Aufnahmen aus einer ganz neuen Perspektive bringt er das wirkliche Mülheim an der Ruhr zum Vorschein.
Der Betrachter erlebt nicht nur die „Stadt der Millionäre“, aber auch die der Wissenschaftler und Malocher, die sich Tür an Tür in einem landschaftlich unvergleichlichen Gebiet niedergelassen haben – ungeschminkt werden die Gegensätze präsentiert. Fern von der Schminke der Marketingprofis und politischer Vernebelung. Ruhrgebietswandel ist in seinen Aufnahmen zu spüren – die Macht des Schweigens liegt in den Aufnahmen von Max Schulz und die Schönheit.
Mülheim an der Ruhr, die Schlafstadt der Düsseldorfer, Direktorenwohnort großer Essener oder Duisburger und Oberhausener Unternehmen, Mülheim an der Ruhr die Stadt die – so scheint es – alle Zeichen der Zeit verschlafen hat – und jetzt versucht, stark gegenzusteuern – zu stark?
Mülheim, die Stadt der Lebenskünstler, der Kultur, Theater- und Künstlerkolonien, der Kreativen und der Händler – der Handwerker und Verwaltungsprofis. Mülheim, die Multikulturstadt im Herzen der Metropole Rhein/Ruhr auf dem mühsamen Rückweg zur Familienstadt. Mülheim die Schuldenstadt mit kritischer Größe.
Dem Künstler Max Schulz ist es gelungen, den „Stand der Dinge“ umgeschminkt und konstruktiv zu vermitteln – eine hervorragende Basis, den ständigen Veränderungsprozess der grünen Stadt am Fluß zu dokumentieren.
Vorstellung der Arbeiten am 13. September 2014
Vorstellung des Bildbandes am 13. September 2013 von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr beim fotografischen Rundgang in der Schloßstraße 29 (Kunstraum Galerie von Gerold d‘ Hamé) im Rahmen der Veranstaltung des Kulturbetriebs Offene Ateliers 2014 in der Kunststadt Mülheim an der Ruhr.
Vita
Max Schulz, 1956 in Mülheim an der Ruhr geboren studierte Fotografie an der Univeristät Essen. Er lebt und arbeitet in Mülheim an der Ruhr Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Max Schulz weltweit im Bereich Dokumentation und Architektur aktiv. Seine Handschrift tragen erfolgreiche Kampagnen für Auftraggeber wie Sony, Siemens und ThyssenKruppStahl.
Titelfoto: Der Mülheimer Fotograf und Künstler Max Schulz, Foto von Ivo Franz
Schräge Töne bei der Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung der Kunsthäuser der Ruhrmetropole gab es im Kunstmuseum in der Alten Post in der Kunststadt Mülheim – erzeugt von Laas Abendroth – einem der ausstellenden Künstler – auf einer von ihm kreierten Styropor-Geige. Ein Video davon hat der Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein Rhein-Ruhr – KKRR aufgenommen – es kann dort abgespielt werden!
Bernd Neuendorf, Staatssekretär im Kulturministerium NRW,eröffnete in Jeans – passend zum Event – die Ausstellung im Beisein der Teams der Museen Duisburg, Recklinghausen, Herne, Bochum, Gelsenkirchen, Marl, Oberhausen, Witten und Mülheim. Zur Ausstellung ist ein umfassender Katalog erschienen, der mit 20 Euro durchaus günstig in allen beteiligten Museen zu erhalten ist.
Respektloser Umgang mit Werten und Traditionen „Die Offenheit für künstlerische Experimente und neue Medien, der respektlose Umgang mit Werten und Traditionen sowie die Überwindung von Gattungsgrenzen kennzeichnet in besonderer Weise jene zeitgenössische Kunst, die in den 1970er und 1980er Jahren vom Ruhrgebiet ihren Ausgang nahm oder sich hier entfaltete“, so ist der Webseite der Ruhrkunstmuseen zu entnehmen.
„Martin Kippenberger als „enfant terrible“ des Kunstbetriebs wirkt mit seinen Selbstinszenierungen ebenso nach wie Christoph Schlingensief, für den Laas Abendroth – Künstler dieser Ausstellung − als Assistent tätig war. Entscheidende Impulse gehen noch heute von der Filmemacherin und Multimediakünstlerin Dore O. aus, die als documenta-Teilnehmerin mit Werner Nekes Film- und Fotografie-Geschichte schrieb und eigens für diese Ausstellung einen Raum mit Licht- und Filmprojektionen entworfen hat. Die Lust an medialen Grenzüberschreitungen, an Rollenspiel und Maskerade, an Verwandlung und Inszenierung verbindet in unterschiedlicher Weise die im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr versammelten Künstlerinnen und Künstler Laas Abendroth, Alexander Braun, Johannes Gramm, Dore O., Matthias Schamp, Johanna Schwarz und Klaus Urbons.
Unter Einbezug ausgewählter Werke von Martin Kippenberger und Christoph Schlingensief sowie des „Kunstschutzkellers“ von Klaus Urbons, präsentieren sie in allen vier Ausstellungsräumen des Museums ihre Arbeiten. Mit Sprachwitz, Humor und Selbstironie hinterfragen sie bestehende Ordnungssysteme, das eigene Selbst, die Alltagskultur des Ruhrgebiets und den Kunstbetrieb. In Kommunikation mit der erlebten Umwelt arbeiten sie mit Konzept, Fotografie, Film, Copy Art, Aktionen und Poesie, wobei die Grenzen zum Anti-Spektakel, zum Banalen, Trivialen bewusst ausgelotet werden. Hierfür steht in besonderer Weise Matthias Schamp, der mit seinem 1997 gegründeten, temporären „Mythos-Grill“ auch an 3 Tagen in der Kunststadt Mülheim zu Gast sein wird“, so die Ausführungen der Ruhrkunstmuseen weiter.
Titelbild: „Der von Matthias Schamp 1997 ins Leben gerufene Mythos-Grill in der ehemaligen Gastronomie des Kunstmuseums in Mülheim an der Ruhr
LINK ZU AKTUELLEN KUNST-VERANSTALTUNGEN IN MÜLHEIM – der Kunst-Kompass für die Kunststadt an der Ruhr
Neue Beiträge zur MIGRINT 2014 – Reinhard Fabian in die Ausstellung integriert – Konzept für die Pflege der Pflanzeninstallation von Marga Steinwasser für die Zeit nach der Kunstausstellung erarbeitet
Mittlerweile sind 500 Besucher durch die inspirierenden Räume des Galeriehauses am Ruhrufer gegangen und haben sich mit den Themen MIGRATION UND INTEGRATION auseinandergesetzt. Jetzt lieferte ein weiterer Mülheimer Künstler spontan einen Beitrag mit einer Darstellung eines Trichters in den die Menschen, die eine neue Heimat brauchen, förmlich eingesogen werden.
Die MIGRINT 2014 ist noch bis zum 30. September 2014 in der Galerie an der Ruhr, Ruhrstr. 3 tägl. von 10:00 Uhr bis 12:30 Uhr oder nach Vereinbarung auch am Nachmittag mit Werken von Jürgen Heinrich Block, Manfred Dahmen, Doc Davids, Reinhard Fabian. Aliv Franz, Monika Pöschke-Schröder, Marga Steinwasser u nd Heiner Schmitzzu sehen.
Was geschieht mit den Pflanzen von Marga Steinwasser nach der Ausstellung MIGRINT 2014 ?
Beim Betrachten der Installation „Subterranea Underground“ von Marga Steinwasser kam der Bildende Künstler Hans-Peter Garske aus Mülheim auf die Idee, eine Auspflanzung der ausgestellten Pflanzen im Arboretum in der Galerie Trautmann in der Aktienstraße 177 – Grenze Mülheim/Essen zu untersuchen. Beim ersten Treffen mit dem Mülheimer Hermann Trautmann, der in über 50 Jahren ein Paradies mit seltenen Bäumen und Pflanzen aus aller Welt geschaffen hat wurde deutlich, dass sich Marga Steinwasser hier auf sachkundige Pflege verlassen kann.
Titelfoto: Durch die Fensterscheiben der Galerie an der Ruhr fotografiert: Die Installation „Subterranea Underground“ von Marga Steinwasser mit Spiegelung der Fotoarbeiten „Begegnungen in Eppinghofen“ von Heiner Schmitz (Foto: Ivo Franz)
Jo Ziegler liest am 18. September 2014 ab 19:00 Uhr in der Galerie an der Ruhr in der Kunststadt Mülheim aus seinen Werken
Die Veranstaltung mit Dieter Nuhr am 18.09.2014 in der Stadthalle Mülheim ist lange schon ausgebucht. Einen ebenso spritzigen Leckerbissen haben die Kunstfreunde der Galerie an der Ruhr mit der ersten Lesung von Jo Ziegler in der Kunststadt Mülheim organisiert!
Zuhörer werden gebeten möglichst einen ausrangierten Stuhl zur Lesung mitzubringen, der dann in der Galerie an der Ruhr bei weiteren Lesungen zum Einsatz kommen kann.
Inmitten der Kunstwerke der aktuellen internationalen Kunstausstellung MIGRINT 2014 findet in der „Beletage“ des historischen Nedelmannhauses, das die Galerie an der Ruhr mit ihrem Kunsthaus und Ateliers beherbergt, eine Lesung des Essener Schriftstellers Jo Ziegler statt.
Jo Ziegler, Vita
Im Ruhrgebiet 1949 geboren
und dort lebend. Bildender
Künstler und Autor einer
großen Ruhrgebiets-Trilogie
www.dieruhrmagier.de
Erschienen 2008 und 2010
im Schreibhaus Verlag
Ab 2010 Reaktionsmitglied
bei www. Kulturproramm.de
Ab 2013 Veröffentlichungen
in der Edition Bärenklau.
JO ZIEGLER gelingt mit RUHRPOTT-DSCHUNGEL ein besonderes Stück Kriminalliteratur, wobei er in einem furiosen Sturm seine Ideen in eine neue literarische Form gießt, die mit Gesprächsfragmenten, Zitaten, collagierten Erinnerungen und Traumfragmenten in Analogie zum Postdramatischen Theater steht. JO ZIEGLER bezieht damit eindeutig Position gegen Hard-boiled und Noir. Vielmehr ist Whodunit angesagt mit seinen realistisch sozialkritischen Andeutungen gesellschaftlicher Dysfunktionen – nicht nur in diesem Debut-Werk RUHRPOTT-DSCHUNGEL, sondern auch in den kommenden beinharten Folgen mit Kommissar Horst Sokolowski und seinem Bully Ruuudi im Trailercamp auf der Brache an der B 224. Uri Bülbül Sprecher des Katakomben-Theaters Essen Sommer 2014
Mülheimer Kunstgalerie startet Projekt mit jungen Künstlerinnen und Künstlern
Die Galerie an der Ruhr liegt unmittelbar in der Ruhranlage, wenige Schritte vom Rathaus mit neuem Stadthafen oder Cafe Plati entfernt. Dort hat um die Jahrhundertwende der Glasfabrikant Carl Nedelmann sein Kunsthaus errichtet – heute sind hier die Atelierräume des Kunsthauses Ruhrstr.3 . Viele bekannte Mülheimer Künstler gingen und gehen hier ein und aus. Ernst Rasche hatte im Galeriehof sein erstes Atelier. Seine Schwiegereltern wohnten in der Ruhrstraße und so hatte er nur wenige Meter bis zu seiner Wirkungsstätte.
In diesem inspirierenden Umfeld startet das Projekt KUNST U30 mit jungen Künstlerinnen und Künstlern aus Mülheim. Erste Bewerber waren schon mit Ihren Mappen und vielversprechendem Talent vorstellig.
400. Besucher der Kunstausstellung MIGRINT 2014 in der Kunstgalerie in der Ruhrstr. 3 in Mülheim an der Ruhr
Schwieriges Thema künstlerisch umgesetzt
Wenige Schritte vom historischen Mülheimer Rathaus entfernt erfreute sich der 400. Besucher an der beeindruckenden Ausstellung zum aktuellen Thema Migration und Integration, der MIGRINT 2014 in der Galerie an der Ruhr. Die Ausstellung nimmt deutlich an Gewicht zu (jeder Besucher wird gewogen, wir berichteten).
Künstlerinnen und Künstler freuen sich mit der Galerieleitung über die Resonanz und die Bereitschaft, auch einmal ein schwieriges Thema künstlerisch in sich aufzunehmen und dabei ganz andere Gefühle zu entwickeln – auch die Hintergründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen, wurden eindrucksvoll umgesetzt, so ein Besucher im Gästebuch des Kunsthauses in der Stadtmitte.
Die ausstellende Künstlerin Marga Steinwasser aus Buenos Aires ist nach einer Woche weiter auf den Spuren ihrer Verwandten nach Zürich und Kopenhagen unterwegs. Sie hat ihre Installation mit Pflanzen und Wurzeln in die Obhut von Galerieleiter Ivo Franz gegeben. Nach der Ausstellung werden die Pflanzen (und Sämlinge aus Argentinien) fachgerecht „umgebettet“ – so soll der Beweis angetreten werden, dass es möglich ist, bei einsprechender Pflege und Wertschätzung „anzuwachsen“, auch wenn – wie Marga Steinwasser in ihrer Ausstellung ausführt – nicht alle Pflanzen von Natur aus angehen können.
Kunstblog „Kunstadt-MH.de“ wird aktuell weiter berichten, wie sich die Pflanzen entwickeln – eine Webcam ist in Planung.
Die Ausstellung MIGRINT 2014 ist täglich von 10:00 Uhr bis 12:30 Uhr und nachmittags nach Vereinbarung auch für Gruppen und Schulen geöffnet und läuft noch bis zum 30. September 2014. Die aktuell ausstellenden Künstler Jürgen Heinrich Block, Manfred Dahmen, Doc Davids, Reinhard Fabian, Aliv Franz, Monika Pöschke-Schröder und Heiner Schmitz sind zeitweise anwesend und freuen sich auf den Dialog mit den Kunstinteressierten in der Ausstellung bzw. in ihren Ateliers.
Titelfoto: Großformatige Fotoarbeiten von Heiner Schmitz „Begegnungen in Eppinghofen“ im Galeriehof des Nedelmannhauses in der Ruhrstraße in Mülheim
Kunstblog KUNSTSTADT-MÜLHEIM schreibt zu dem aktuellen Kunststreit der Ruhrstadt am Fluß
Aufräumarbeiten im städtischen Kunstmuseum Mülheim – KUNST ALS „SCHAU“ DEFINIERT – Mülheimer Künstler ab 60 Jahren sollen möglichst nicht mehr in der städtischen Einrichtung am Synagogenplatz ausstellen dürfen – der Kunstblog KUNSTSTADT-MÜLHEIM geht der Sache nach.
Der Begriff „Museum“ geht zurück auf das Wort „Museion“, das in der Antike eine den Musen geweihte Stätte bezeichnete.
Waren die Arbeiten von Teilen der Mülheimer Künstlerschaft in den zurückliegenden Jahren wirklich so schlecht, dass niemand mehr zu den Ausstellungen in die „Alte Post“ging?
Kunstinteressierte und Kunstschaffende, die über 60 Jahre alt sind, sind bei der Jahresausstellung von heimischen Künstlern nicht mehr willkommen, glaubt man der Veröffentlichung in der WAZ vom 30. August 2014, wo Kunstvereinsvorstand und Mülheimer Rechtsanwalt Marc Hessling mit dem Satz zitiert wird: „Die Jahresausstellung muss Besuchern gefallen“.
Ein Paukenschlag
Er bevorzuge als Besucher „eine Schau im zweijährigen Rhythmus lieber, wenn dann auch gleichzeitig mehr Klasse statt Masse gezeigt würde. Und genau darunter litt die Jahresausstellung zuletzt hinsichtlich der Mehrzahl der dort ausgestellten Exponate“ so Hessling weiter. „Das war auch der bisherigen Jurierungspraxis geschuldet: Bisher gab es nur eine eher rudimentäre Selbstjurierung der Künstlerschaft, sowie das Recht der „Stammkünstlerschaft“ an jeder Jurierung vorbei Werke in die Ausstellung zu bringen. Dieses Procedere war ganz bestimmt nicht geeignet, die Qualität einer Ausstellung zu erhöhen. Eine kompetente Fachjury, vielleicht in wechselnder Besetzung, könnte da Abhilfe schaffen. Ein weiteres Problem dürfte mittelfristig die Altersstruktur der Mülheimer Künstlerschaft werden: Der größte Teil ist über 60 Jahre alt und der Nachwuchs ist recht spärlich vertreten.“ so das Mitglied des Kunstvereins.
Statement vom Blog KUNSTSTADT-MH.de zur Jahresausstellung
„Es macht keinen Sinn, wenn sich regionale Künstler selbst zu feiern und dadurch zum Lokalkünstler abstempeln. Deswegen sollte man die Jahresausstellungen in der bisherigen Form abschaffen, weil sie die Künstler festlegen auf eine Stadt. Die regionalen Künstler aus dem Kunstgebiet Rhein Ruhr kann man gut einbeziehen, so dass sie an der Diskussion, was im Kunstmuseum geschieht, auf oberstem Niveau teilnehmen können – auch durch Mitgliedschaft in den jeweiligen Kunst- bzw. Kunstfördervereinen der Kunststadt Mülheim.“
Statement von Klaus Geldmacher, Mülheimer Künstler (hier auszugsweise)
„In vielen Städten wird alle Jahre wieder ein Querschnitt des künstlerischen Schaffens präsentiert, der meist in der Vorweihnachtszeit auch zum Kunstkauf animieren soll. Durchaus legitim. Solange diese von den Künstlern in eigener Regie und in eigenen Räumen veranstaltet werden, kräht kein Hahn danach. Problematisch wird es, wenn – wie in Mülheim – Kunstmuseum und Kunstverein Mitveranstalter sind. Deren Interessen müssen mit berücksichtigt werden. Das Kunstmuseum legt Wert auf Qualität und Kunstvermittlung; der Kunstverein will vor allem junge Künstler gewinnen und vergibt dazu einen Förderpreis.
Die Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstler (AMK) jedoch schmort im eigenen Saft; sie sollte sich einen Ruck geben und umdenken; sie muss aufhören, mit ihren Verdiensten um die Schaffung des Kunstmuseums in der alten Post zu argumentieren. Und auch nicht altes Gewohnheitsrecht reklamieren.
Damit sind wir beim Kern des Konfliktes. Die von der Arbeitsgemeinschaft „jurierten“ Ausstellungen der letzten Jahre waren monoton und profillos; da hackte die eine Krähe der anderen kein Auge aus. Jede/r will und soll immer wieder dabei sein. Doch nur wenige Künstler entwickeln sich so rasant, dass jedes Jahr wirklich Neues entsteht und deshalb zeigenswert ist. Ein Zwei-Jahres-Rhythmus macht also durchaus Sinn. Auch die Öffnung über die Stadtgrenzen hinaus sowie die spezielle Förderung des künstlerischen Nachwuchses versprechen mehr Vielfalt. Hinsichtlich der Qualität, der Auswahl der Ausstellungsstücke, müssen unbedingt neue Wege gegangen werden. Verschiedene Modelle könnten erprobt werden:
1) Ein Künstler-Jury aus Nicht-Mülheimern wählt aus und macht ihre Kriterien öffentlich – wie z.B. bei den Mülheimer Theatertagen.
2) Ein Ausstellungs-Kurator von außen wird berufen.
3) Wechselnde Mülheimer Kunstliebhaber oder -Sammler stellen die Ausstellung nach persönlichen Vorlieben zusammen.
Entscheidend ist, dass kompromisslos und nachvollziehbar ausgewählt wird. Die Arbeitsgemeinschaft sollte sich von ihrer alljährlichen Übersichtsausstellung für Insider verabschieden. Eine zweijährliche Kunstdarbietung unter selbstkritischem Blickwinkel könnte überregional Beachtung finden.“
Der vollständige Artikel ist hier zu finden:
http://www.derwesten.de/staedte/muelheim/wie-aus-weniger-mehr-werden-kann-aimp-id9734265.html#plx893013441
Ein Blick in die Satzung des ältesten der beiden Mülheimer Kunstvereine gibt Aufschluss:
Die Satzung
Satzung
für den Mülheimer Kunstverein e. V.
§ 1
Name, Sitz und Geschäftsjahr
1. Der Verein führt den Namen „Mülheimer Kunstverein e. V.“.
2. Sitz des Vereins ist Mülheim a. d. Ruhr.
3. Das Geschäftsjahr des Vereins ist das Kalenderjahr.
§ 2
Zweck des Vereins
1. Zweck des Vereins ist die Förderung der bildenden Kunst.
2. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 folgende der Abgabenverordnung.
Der Satzungszweck soll durch die Veranstaltung von Vorträgen, Ausstellungen, Führungen und Kunstreisen in enger Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Mülheim a. d. Ruhr und anderen kulturellen Institutionen verwirklicht werden.
Dabei soll die Begegnung mit der Kunst sowie der Zugang zur Kunst der Gegenwart vorbereitet und den Mitgliedern eine beratende Vermittlung in künstlerischen Angelegenheiten zuteil werden.
3. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
4. Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.
Schaut man in das Vermächtnis von Kunstförderer Ziegler sollen doch gerade junge Mülheimer Künstler gefördert und unterstützt werden – Mülheim sollte zur Kunststadt weiterentwickelt werden, was sich auch im aktuellen Leitbild der Stadt wiederfindet. Keine einfache Aufgabe für Dr. Beate Reese . Druck kommt von allen Seiten und die Politiker im Ruhrgebiet wollen angesichts knapper Kassen für alle Ruhrkunstmuseen (RKM) nur noch eine Persönlichkeit für das gesamte Ruhrgebiet an der Spitze und nicht für jede Stadt eine eigene Museumsleitung.
Museumsleitungen im Ruhrgebiet zusammenfassen ?
Die WAZ zitiert das Mülheimer Kunstvereinsvorstandsmitglied weiter: „Da erscheint es im Zusammenspiel mit der Kooperation der Ruhrkunstmuseen für die Besucher wesentlich attraktiver, die Jahresausstellung zu regionalisieren. Den Mülheimer Museumsbesucher wird nicht nur die Kunstszene in Mülheim, sondern auch die in unseren Nachbarstädten interessieren.“
Die Mitglieder des Kunstvereins sind überwiegend um die 60 Jahre alt – auch geschuldet dem Umstand, dass sich viele Menschen erst nach ihrer aktiven Berufszeit der Kunst intensiver widmen können und wollen.
Die WAZ schreibt weiter zu den Reformbestrebungen in ihrer Ausgabe vom 30. August 2014:
„Die Jahresausstellung muss in aller erster Linie den Besuchern gefallen und nicht den ausstellenden Künstlern – das sollte in der Diskussion nicht vergessen werden. Bei allem Reformeifer sollte das immer im Blick bleiben. Die Künstlerschaft wird sich daran ebenso orientieren müssen, wie die Museumsleitung.“
Teile der Mülheimer Künstlerschaft kämpfen weiter
Teile der Mülheimer Künstlerschaft und private Kunstliebhaber haben tapfer viele Jahrzehnte für den Erhalt des ursprünglich privat gegründeten Museums gekämpft – eine Ausstellung über „AUGUST MACKE“ die als Wanderausstellung in vielen Städten von externen Ausstellungsprofis organisiert wird, kann auch in der Mülheimer Stadthalle oder auf einem Messegelände Besucherströme aus nah und fern anlocken. Ein Kunstmuseum ist auch die Heimat der Kunst, der einzigen freien Kraft in unserer bewegten Zeit. Ungeachtet dessen stellen viele Mülheimer Künstler ihre Arbeiten ständig in namhaften Ausstellungen in der ganzen Welt aus und begeistern kunstinteressierte Menschen.
Lernen vom Deutschen Museumsbund
Schaut man in aktuelle Flyer des Deutschen Museumsbundes findet man eine Reihe aktueller Definitionen die nachstehend vorgestellt werden:
Mit dem Begriff „Museum“ wurde im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Dingen bezeichnet: das Museum als Ort (Hügel) im alten Griechenland, an dem der Poet Museio bestattet war; das Museum Alexandrinum, Museum Romanum oder Museum Graecum als Schule, Gymnasium bzw. Universität; das Museum als Kunstkammer, „Müntz-Cabinett“ oder Wunder- und Raritätenkammer. Zedlers Universal-Lexikon aus dem Jahr 1739 listet entsprechend viele Bedeutungen auf. Zu einem späteren Zeitpunkt werden auch Journale und Lesegesellschaften mit dem Titel „Museum“ benannt.
In der Krünitzschen Enzyklopädie von 1805 bezeichnet das Wort Museum bereits einen Ort für eine öffentliche Sammlung und als Institution mit gesellschaftlicher Relevanz. In die Betrachtung einbezogen wird auch bereits das Museumspublikum: Das Museum wird als öffentlicher und lebendiger Ort des Diskurses mit einer publikumsorientierten Infrastruktur beschrieben.
Der Museumsbegriff ist in Deutschland nicht geschützt, Auftrag und Aufgaben der Museen sind nicht gesetzlich geregelt. Rahmenbedingungen für die Museumsarbeit geben die vom Internationalen Museumsrat ICOM verfassten und weltweit anerkannten ethischen Richtlinien (ICOM Code of Ethics for Museums/2001) vor.
Ein Museum wird nach ICOM definiert als „eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienst der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt“.
Diese Definition aus den ICOM-Statuten (1986/2001) wird weitgehend als verbindlich anerkannt. Die letzte eigenständige Definition des Deutschen Museumsbundes („Was ist ein Museum?“) stammt aus dem Jahr 1978 und legt die Aufgaben und das Selbstverständnis des Museums dar.
Die öffentliche Wertschätzung des Museums wird insbesondere durch seine publikumswirksamen Präsentationen in Dauer- und Sonderausstellungen bestimmt. Dies sind jedoch nicht die alleinigen Kennzeichen der professionellen Museumsarbeit. Ein erheblicher Teil der originären Aufgaben der Museen bleibt dem Besucher und den politisch Verantwortlichen in der Regel verborgen: das Sammeln, Bewahren und Forschen. Die Ergebnisse der Arbeit in diesen Bereichen sind die Grundlage für das Ausstellen und Vermitteln – und damit das öffentliche Erleben der Museumssammlungen.
Museen genießen ein beachtliches Renommee: Jährlich besuchen etwa 100 Millionen Menschen die mehr als. 6.000 Museen in Deutschland. PR-Maßnahmen, neue Ausstellungsgestaltungen, Technikeinsatz und Museumspädagogik haben Schwellenängste abgebaut und neue Besucherschichten gewonnen. Günstig wirken sich vermehrte Freizeit und Mobilität großer Teile der Bevölkerung aus sowie Bemühungen der Museen, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden und zunehmend behindertengerechte Ausstellung anzubieten sowie Konzepte zu erarbeiten, die Randgruppen einbeziehen. Gleichwohl bildet die Zusammensetzung der Museumsbesucher kein zutreffendes Abbild der Gesellschaft ab.
Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen, mangelnder finanzieller Ressourcen, neuer Sehgewohnheiten und Erwartungen des Publikums sowie neuer technischer Möglichkeiten hat das Museumswesen in den letzten Jahrzehnten grundlegende Veränderungen erfahren – so der Deutsche Museumsbund.
Titelbid: „Streitgespräch AMKhttp://kunststadt-mh.de/events/app/“ von Aliv Franz, 120 x 100 Öl auf Leinwand in der Galerie an der Ruhr, Kunststadt Mülheim
Der Mülheimer Jürgen Heinrich Block war auf der Kunstmesse „ArtHamptons 2014“ in New York vertreten
Als international orientierter Künstler war Jürgen Heinrich Block nach der Art Taipei auch auf der ArtHamptons 2014 in New York vertreten. In seinem Atelier im Kunsthaus der Galerie an der Ruhr in der Kunststadt Mülheim entstanden auch die nun in New York ausgestellten Werke, die wie dem aktuellen Trend in den USA folgend diesmal als „Installation“ präsentiert wurden.
Jürgen Heinrich Block war erstmals auf der ArtHamptons zusammen mit Gabriele von Ende, Martin Hagmann, Stefanie Karg, Rolf Kaufmann, Beate Landen, Simone Carole Levy, Manuella Muerner Marioni, Maggie Reimann, Ute Rönnpag- Lohmeyer, Oda Schielicke, Jacqueline Seeber, Yang Shaobin, Christina Steinwendtner, Mathias Waske, Rüdiger Wörster auf der ArtHamptons in New York vertreten.
Die Hamptons sind seit langem Sommertreffpunkt für kulturell versierte Menschen aller Gesellschaftsschichten.
Von den Landschaften der Jane Freilicher als „Künstlerin des Jahres“ bis hin zu den Produktionen von Robert Wilson wurde das Thema „Flucht aus dem Alltag“ verarbeitet. Gäste aus Koreas blühender Kunstszene waren neben den führenden Galerien und Künstlern aus Asien vor Ort, viele Länder waren durch führende Galerien auch 2014 repräsentiert.
Die Partnerliste der ArtHamptons ist lang und enthält klangvolle Namen – hier ein Auszug:
A
The African American Museum of Nassau County
AIA New York
The Aldrich Contemporary Art Museum
American Federation of Arts
American Irish Historical Society
American Society of Interior Designers New York Chapter
Americas Society/Council of the Americas (AS/COA)
Aperture
The Apollo Circle at The Metropolitan Museum of Art
Art Alliance for Contemporary Glass
Art League of Long Island
ArtTable
Asia Society New York
B
Bay Area Friends of the Fine Art
Bay Street Theater
Booklyn Artists Alliance
The Bootstrap Project
BoxoPROJECTS
Boys and Girls Club of Bellport
Bronx Council on the Arts
Brooklyn Arts Council
The Bronx Museum of the Arts
C
Carnegie Hall
Children’s Museum of the East End
Clark Art Institute
The Clemente Soto Velez Cultural and Educational Center
D
Dia Art Foundation
The Drawing Center
E
East End Arts
East End Hospice
East Hampton Historical Society
East Hampton Library
Empire State Pride Agenda
F
Frank L. Melega Art Museum
G
Group For The East End
Guild Hall
H
Hampton Classic Horse Show
Hamptons International Film Festival
Heart of the Hamptons
The Heckscher Museum of Art
Hofstra University Museum
The Housatonic Museum of Art
Hudson River Museum
I
International Print Center New York
Islip Art Museum
J
Japan Society
Jacques Marchais Museum of Tibetan Art
Jewish Center of the Hamptons
The Junior Associates of The Museum of Modern Art
K
Korean Art Society
The Korea Society
L
Long Island Arts Alliance
The Long Island Museum
Lyman Allyn Art Museum
M
Mattatuck Museum
Montclair Art Museum
Museum of Art + Design
Museum of the Moving Image
Museum of Russian Art
N
Nassau County Museum of Art
National Academy Museum & School
New York Arts Program
New York City Ballet
New York Foundation for the Arts
Nova’s Ark Project
O
Ossorio Foundation
P
Peconic Land Trust
Pollock Krasner House Museum & Study Center
Q
Queen Sofia Spanish Institute
Queens Museum of Art
Quogue Library
R
Rubin Museum of Art
Rush Philanthropic Arts Foundation
S
Sag Harbor Whaling & Historical Museum
SculptureCenter
Shelter Island Public Library
Smithsonian Cooper-Hewitt, National Design Museum
Socrates Sculpture Park
Solomon R. Guggenheim Museum
Southampton Arts Center
Southampton Cultural Center
Southampton Historical Museum
T
Tribeca Film Institute
W
The Watermill Center
Whitney Museum of American Art
Williamsburg Art and Historical Center
Eine neue Kunst-APP bringt Ordnung in die vielfältige Kunstlandschaft der Kunststadt Mülheim an der Ruhr und macht LUST AUF KUNST – sie erweitert die im Jahr 2012 geschaffene EventAPP des Mülheimer Kunstvereins KKRR.
An manchen Tagen sind bis zu 20 Veranstaltungen in der quirligen Ruhrmetropole, die als einzige Ruhrstadt direkt an der Ruhr liegt. In diesem idyllischen Umfeld haben sich zahlreiche international anerkannte Künstler niedergelassen und bringen Freude in den Alltag. Für die Kunstfreundinnen und Kunstfreunde hat der Blog KUNSTSTADT-MH.de eine APP entwickelt, die laufend optimiert wird. Sie zeigt den Veranstaltungskalender zugeschnitten auf die Kunststadt Mülheim – mit einem Klick können erste Informationen aufgerufen werden und aktuelle Neuigkeiten in der Kunstmetropole am Fluss abgerufen werden.
Konrad Kollnig (Titelbild rechts) studiert Informatik in Aachen und Edinburgh und hat sich auf das Thema „intelligente Apps“ spezialisiert und betreut auch den Webauftritt der Mülheimer Galerie an der Ruhr / Ruhr-Gallery mit ihrem angeschlossenen Kunsthaus im „KunstQuartier.Ruhr“ und dem MMKM – MUSEUM MODERNE KUNST MÜLHEIM an der Ruhrstraße 3.
Verfügbar ist die neue kostenlose APP übrigens für alle Endgeräte, sogar verschiedene älterere Browser werden ebenso unterstützt.
Anregungen zur Verbesserung der APP und des ART GUIDE MÜLHEIM sind immer willkommen.
Kunstgalerien in Mülheim an der Ruhr:
Galerie 20
Galerie 46
Galerie Ricarda Fox
Galerie Franz (Galerie an der Ruhr / Ruhr Gallery Mülheim)
Exkursion im Rahmen der Reihe ART TALK & TOUCH zur Benefiz-Ausstellung vom 23. August bis 14.September 2014 ALTES PFANDHAUS KÖLN : ZERO, INFORMEL, ZEN 49 – Kunst nach 1945 – Manfred Dahmen aus der Kunststadt Mülheim stellt auch in Köln aus
Der Mülheimer Künstlerzuwachs Manfred Dahmen, der aktuell in der Galerie an der Ruhr bei der Kunstausstellung MIGRINT 2014 vertreten ist, stellt zeitgleich eine weitere Werkreihe in der Domstadt Köln aus. Beim Galerie-Rundgang am Kartäuserwall 20 in Köln im Rahmen der Reihe ART TALK & TOUCH besuchten Kunstliebhaber aus Mülheim die interessante Ausstellung, die neben Werken von Manfred Dahmen vor allem Künstler, die Zero und dem Informel zugerechnet werden – wie Bernhard Schultz, Emil Schumacher, Fred Thieler. Gerhard Hoehme und Karl Otto Götz zeigt. Auch Werke von HAP Grieshaber stehen zum Verkauf (Fon 0221.278 36 85).
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