Ein Paradies für Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber
Mülheim an der Ruhr, malerisch im Ruhrtal gelegen, ist längst mehr als nur ein Geheimtipp für Kunstfreunde. Die Stadt hat sich als pulsierendes Zentrum der Kunstszene etabliert und lockt mit einer Vielzahl an Highlights, die sowohl Traditionsliebhaber als auch moderne Kunstinteressierte begeistern.
Zentraler Anziehungspunkt ist das städtische Kunstmuseum, dessen Fundamente auf einer bedeutenden Privatsammlung basieren. Es bietet einen faszinierenden Einblick in die Kunstgeschichte und beherbergt eine beeindruckende Sammlung klassischer und moderner Werke. Wer sich jedoch mehr für zeitgenössische Kunst interessiert, sollte das MMKM – Museum Moderne Kunst Mülheim besuchen. Dieses private Kunstmuseum, das im stetigen Aufbau begriffen ist, beeindruckt mit ständig wechselnden Ausstellungen und internationalen Künstlern, die die moderne Kunst in all ihren Facetten zelebrieren.
Doch die Kunststadt Mülheim hat noch viel mehr zu bieten: Zahlreiche Galerien und Kunsthäuser beleben das kulturelle Leben der Stadt. Besonders hervorzuheben sind die Galerie d’Hamé und die Ruhr Gallery, die beide mit außergewöhnlichen Ausstellungen und Events das ganze Jahr über begeistern. Diese Orte sind nicht nur Treffpunkt für Kunstliebhaber, sondern auch für Künstler selbst, die hier ihre Werke präsentieren und sich mit dem Publikum austauschen können.
Die Vielfalt der Mülheimer Kunstszene zeigt sich auch in den zahlreichen Kunsthäusern, die das Stadtbild prägen. Ob Malerei, Bildhauerei oder Installationen – hier findet jeder Kunstliebhaber sein persönliches Highlight.
Mülheim ist eine Stadt, in der Kunst nicht nur ausgestellt, sondern auch gelebt wird. Wer Kunst in all ihrer Vielfalt erleben möchte, kommt an dieser charmanten Stadt im Herzen des Ruhrgebiets nicht vorbei.
Mülheim an der Ruhr: Kunst, Kultur und Theater in perfekter Harmonie
Mülheim an der Ruhr begeistert nicht nur mit einer lebendigen Kunstszene, sondern hat sich auch als kulturelles Zentrum weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Neben beeindruckenden Galerien, Kunsthäusern und Museen punktet die Stadt vor allem mit dem renommierten Theater an der Ruhr, das seit Jahren nationale und internationale Beachtung findet.
Das Theater an der Ruhrist ein echtes Aushängeschild der Stadt. Unter der künstlerischen Leitung von Roberto Ciulli hat sich das Theater zu einer Institution entwickelt, die weit über die Region hinaus für ihre innovativen Inszenierungen und mutigen künstlerischen Experimente gefeiert wird. Es versteht sich als Ort des kulturellen Dialogs, der sowohl Klassiker als auch zeitgenössische Werke auf die Bühne bringt – immer mit einem frischen Blick und einem internationalen Ansatz. Tourneen durch Europa und Gastspiele auf großen Bühnen weltweit zeugen von der Qualität und Strahlkraft dieses Theaters. Aber auch weitere Theater, wie die VOLXSBÜHNE oder das junge Theater eunoia im Mülheimer Wallviertel spielen ganz vorne mit.
Ob die bildende Kunst oder die darstellende Kunst – Die Ruhrtalstadt Mülheim bietet ein ganzheitliches kulturelles Erlebnis. Die Stadt im Ruhrtal ist ein wahres Mekka für Kunst- und Kulturliebhaber, die eine Mischung aus Tradition und Moderne schätzen. So wird Mülheim zu einem lebendigen Treffpunkt für Kreative, Künstler und Kulturliebhaber aus aller Welt.
Die CoolCityMülheim erfreut nicht nur Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber
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Zwei Aquarelle von Erich Schmidt-Unterseher (1920-1990) bereichern die PERMANENTA in Mülheiman der Ruhr
Die diesjährige PERMANENTA in Mülheim an der Ruhr wird durch eine besondere Zugabe bereichert: Zwei Aquarelle des renommierten deutschen Malers Erich Schmidt-Unterseher (Kürzel: ESU) werden erstmals in dieser prestigeträchtigen Ausstellung präsentiert. Die Werke des Künstlers, der vor allem für seine beeindruckenden Bronzeskulpturen und grafischen Arbeiten bekannt ist, ergänzen die Vielfalt der ausgestellten Kunstformen.
Erich Schmidt-Unterseher, geboren 1920 in Göggingen bei Augsburg, hat sich im Laufe seiner Karriere einen bedeutenden Namen in der modernen Kunstszene des 20. Jahrhunderts gemacht. Sein Lebensweg führte ihn von den Studien an der Technischen Universität München über den Kriegsdienst und die Kriegsgefangenschaft in Russland zurück zur Kunst, die er nach dem Krieg an der Kunstschule Augsburg und später an der Universität und der Kunstakademie München vertiefte.
Schmidt-Unterseher, der auch unter der Anleitung von Oskar Kokoschka studierte, zeichnete sich durch seine Vielseitigkeit und seine Leidenschaft für das Experimentieren mit verschiedenen Materialien und Techniken aus. Seine Arbeiten reichen von der Malerei über die Skulptur bis hin zu Grafik und Radierung.
Die beiden Aquarelle, die nun in Mülheim gezeigt werden, illustrieren Schmidt-Untersehers Meisterschaft in der Aquarellmalerei – eine Technik, die er neben seinen anderen künstlerischen Tätigkeiten perfektionierte. Diese Werke, die bislang nur selten öffentlich zu sehen waren, bieten den Besuchern der PERMANENTA eine einzigartige Gelegenheit, die subtilen Nuancen seiner Technik und die Tiefe seiner künstlerischen Ausdruckskraft zu erleben.
Die Ausstellung in Mülheim, die bereits für ihre vielseitige Darstellung moderner und zeitgenössischer Kunst bekannt ist, erhält durch die Einbeziehung von Schmidt-Untersehers Aquarellen eine zusätzliche Dimension. Diese Werke nicht nur als künstlerisches Erbe, sondern auch als Beispiele für die emotionale und technische Fähigkeit des Künstlers, bieten den Besuchern tiefere Einblicke in das Schaffen eines der bedeutenden Künstler Deutschlands.
Die PERMANENTA ist bis zum Ende des Monats geöffnet, und die Veranstalter erwarten eine große Zahl von Kunstliebhabern, die die seltene Chance nutzen wollen, Schmidt-Untersehers Arbeiten aus nächster Nähe zu betrachten.
Da sich in der Ständigen Sammlung im MMKM zahlreiche Werke des Göggingers Franz Xaver Unterseher (1888-1954) – Kürzel: f.x.u. befinden, wird derzeit geprüft, inwieweit Verbindungen bestanden.
Kunstmuseum Mülheim MMKM zeigt neue Werke zeitgenössischer Kunst in Zusammenarbeit mit dem Mülheimer Kunstverein KKRR in der Ruhrstraße 3
Ein tolles (volles) Haus – das MMKM – ErlebnisKunstMuseum in der Ruhrstraße 3 / Ecke Delle – am Innenstadtpark „Ruhranlage“
Die historische Villa Artis in der Ruhrstraße 3 – die einst auch als Stammhaus der Tengelmann Gründerfamilie Luise und Wilhelm Schmitz-Scholl diente – ist ein Ort der Begegnung in einem angenehmen Kreise. Seit der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 wird der Kulturort mit über 1.200 Quadratmetern Ausstellungsflächen ständig weiterentwickelt.
Wir freuen uns über eine täglich wachsende Fangemeinde, die mit uns zusammen unzählige Begegnungen ermöglicht! EINTRITT & FÜHRUNGEN stets frei – Gäste und Gruppen willkommen – keine Beschränkungen!
Ausstellung mit Rekordbesuch in der Ruhr Gallery Mülheim
Die Mülheimer Kunstgalerie an der Ruhrstraße 3 präsentierte eine faszinierende Ausstellung zum Thema „Die 7 Todsünden“, kuratiert von dem renommierten Künstler Georg Overkamp aus Bottrop. Die Ausstellung entführte die Besucher auf eine emotionale Reise durch die tiefsten Abgründe menschlicher Leidenschaften.
Georg Overkamp, bekannt für seine einfühlsame und kreative Herangehensweise an die Kunstkuratierung, hat die Ruhr Gallery Mülheim mit weiteren sieben Kunstschaffenden in ein beeindruckendes Labyrinth aus Werken verwandelt, die die sieben Todsünden verkörpern. Von der Gier über den Zorn bis zur Wollust – jede Sünde findet ihren Platz in dieser liebevoll gestalteten Ausstellung.
Das Künstler*innenkollektiv:
Projektleiter/Initiator: Georg Overkamp Als bildende Künstler*innen wirken mit: | Rebecca Gottschick | Lenny Grüttgen | Marayle Küpper | Thomas Schönhagen | Cornelia Schweinoch-Kröning | Wilfried Weiß und Klaus Wiesel.
Musikbeiträge: Silvester Pece Darstellung/Performance: Theater only connect! Mülheim
Die Besucher betreten die Galerie und werden sofort von der Intensität der Kunstwerke gefangen genommen. Die sorgfältig ausgewählten Gemälde, Skulpturen und Installationen lassen die sieben Todsünden auf eine Weise lebendig werden, die sowohl faszinierend als auch provokativ ist. Overkamp hat es geschafft, Künstler verschiedenster Stilrichtungen zu vereinen, um ein breites Spektrum an Perspektiven auf die dunklen Seiten der menschlichen Natur zu präsentieren.
Ein Höhepunkt der Ausstellung war zweifellos der Raum, der der Sünde der Wollust gewidmet ist. Die sinnlichen Exponate, kombiniert mit einer geschickten Lichtregie, schaffen eine Atmosphäre, die die Besucher in die Welt der verführerischen Versuchungen eintauchen lässt. Überall in der Galerie gab es interaktive Elemente, die die Betrachter dazu ermutigen, über ihre eigenen Verbindungen zu den Todsünden nachzudenken.
Die Kunstwerke waren nicht nur visuell ansprechend, sondern wurden auch von kurzen, einfühlsamen Erklärungen begleitet, die den Besuchern halfen, die tieferen Bedeutungen und Konzepte hinter den Arbeiten zu verstehen. Georg Overkamp hat es geschafft, eine Brücke zwischen der Kunst und dem alltäglichen Leben zu schlagen, indem er zeigte wie man die universellen Aspekte der menschlichen Natur darstellen kann.
Die Ausstellung in der Mülheimer Kunstgalerie an der Ruhrstraße 3 bot den Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, sich mit den Schattenseiten der menschlichen Existenz auseinanderzusetzen. Georg Overkamp hat mit dieser liebevoll gestalteten Präsentation nicht nur eine Sammlung von Kunstwerken geschaffen, sondern vielmehr eine atmosphärische Erfahrung, die noch lange nach dem Verlassen der Galerie in den Köpfen der Besucher nachhallt.
Im Anschluss an die Schau startet mit Accrochage die traditionelle Wintergalerie in der Ruhrstraße 3 – die bis zum 3. März 2024 läuft.
Der Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein Rhein-Ruhr – KKRR hat auf seiner Mitgliederversammlung das Jahresthema für das Kunstjahr 2024 verabschiedet. „BEGEGNUNGEN“ ist das gewählte Thema für das der Designer Klaus Wiesel das Logo erstellt hat.
Das noch laufenden Jahresthema „2023 HOME SWEET @ HOME IN EUROPE“ hat bereits zu einem großartigen Zulauf und vielen neuen Kunstinteressierten in der Ruhrtalstadt Mülheim geführt. Der aktive Kunstverein baut diese Erfolgsserie mit dem neuen Jahresthema 2024 weiter aus – WIR RÜCKEN NÄHER ZUSAMMEN mit BEGEGNUNGEN IN HARMONISCHER ATMOSPHÄRE.
Ideen für Ausstellungen und Events für das Kunstjahr 2024 werden gern aufgenommen unter info@Kunststadt-MH.de oder FON 0208 46949-567.
Über das Logo „BEGEGNUNGEN“ des Designers Klaus Wiesel
Das Logo „BEGEGNUNGEN“ für das Kunstjahr 2024 in der Ruhrtalstadt Mülheim ist eine meisterhafte Verschmelzung von Kreativität und Bedeutung. In seiner einfachen, dennoch kraftvollen Darstellung, kreuzen sich viele bunte Linien als ein wahrhaft lebendiges Symbol. Jede Linie repräsentiert dabei die Vielfalt der Menschen, die sich in dieser Welt begegnen – Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, Lebensweisen und Hintergründen.
Die lebhaften Farben, die die Linien durchziehen, sind ein Spiegelbild der unzähligen Facetten der Menschheit. Sie stehen für die leuchtenden Emotionen, die in Begegnungen geweckt werden – Freude, Liebe, Aufregung, aber auch die Herausforderungen und Erfahrungen, die unser Leben bereichern.
Die sich kreuzenden Linien formen ein Netzwerk, das die Verbindungen und Beziehungen zwischen den Menschen symbolisiert. Es repräsentiert die endlosen Möglichkeiten, die sich eröffnen, wenn wir uns aufeinander einlassen und uns gegenseitig bereichern. Diese Linien sind nicht nur statische Elemente, sondern scheinen miteinander zu tanzen, was die Bewegung und Dynamik in den Begegnungen betont.
Die Kreuzungspunkte der Linien sind das Herzstück des Logos. Hier entsteht die wahre Magie der Begegnungen, wenn Menschen aufeinandertreffen und Momente des Austauschs, der Inspiration und des Lernens erleben. Ein Kreuzungspunkt steht auch für die vielen bedeutungsvollen Momente, die uns ein Leben lang begleiten und uns prägen.
Das Logo „BEGEGNUNGEN“ verkörpert somit eine Botschaft der Offenheit, der Neugierde und des Zusammenhalts. Es erinnert uns daran, dass jeder Mensch ein einzigartiges Puzzlestück in diesem großen Mosaik des Lebens ist und dass die Begegnungen, die wir erleben, die Essenz unseres Menschseins ausmachen. Es lädt uns ein, die Vielfalt zu feiern, Grenzen zu überwinden und gemeinsam eine Welt zu gestalten, in der Begegnungen das Fundament für eine bessere Zukunft bilden.
Ruhrtalstadt Mülheim: Veranstaltungsorte Innenstadt und Parkmöglichkeiten
Neues Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr – das private MMKM MUSEUM MODERNE KUNST MÜLHEIM – Ruhrstr. 3Helga Künzel (Fotocollage: Mülheimer Kunstverein KKRR)
Helga Künzel (1942-2019) war die liebenswerte Nachbarin der Mülheimer Ruhr Gallery in der Ruhrstraße 3. Immer besuchte sie dort die Ausstellungen des jungen Mülheimer Kunstvereins und Kunstfördervereins Rhein-Ruhr. Sie sammelte Kunst – so erwarb sie z.B. auch eine Skulptur des Mülheimer Künstlers Gregor Gdawietz und Arbeiten Mülheimer Künstlerinnen und Künstler.
Bei einer Einladung in ihre Wohnung an der Delle zeigte Helga Künzel auch ihre „Sammlung Malerei und Druckgrafik“, die sie liebevoll in „Petersburger Hängung“ für die Präsentation vorbereitet hatte. Sofort fiel ein Blatt von Pablo Picasso aus der Serie Vollard auf.
Kunstdiebstahl im städtischen Kunstmuseum Mülheim (damals im Stadtbad am Ruhrufer)
Direkt an der Schlossbrücke im alten Stadtbad (im Bild links) war zuvor das städtische Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr untergebracht
Elf Picasso-Werke sind für immer verschwunden!
1990 waren während Renovierungsarbeiten nämlich dem Mülheimer Kunstmuseum in der Alten Postelf PICASSO – Blätter aus einer großzügigen Schenkung im Wert von über 250.000 EURO abhanden gekommen, selbst eine Interpol-Fahndung konnte bis heute nicht aufklären, wo diese abgeblieben sind. Quelle Westfälische Rundschau hier:
In ihrer Not holte die Museumsleitung die Genehmigung zum Nachdrucken der fehlenden Arbeiten ein. Auf diese Weise gelangten auch wertvolle Kopien in den Privatbesitz von ausgesuchten Mülheimer Bürgern. Auch Helga Künzel war eine der Glücklichen.
Sie versicherte, dass – nach ihrem Ableben – ihre Sammlung komplett ihrer Kunststiftung vermacht worden sei (auch der Picasso-Druck) und im städtischen Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr aufbewahrt oder gezeigt werden soll. Ihr Immobilienbesitz solle ebenfalls via Stiftung der Kunst und Kultur in Mülheim zugute kommen.
Über die Arbeit und den aktuellen Wert der Helga Künzel Kulturstiftung dringt nur wenig an die Öffentlichkeit. Wer möchte, kann sich beim Stiftungsvorstand oder bei der Aufsichtsbehörde informieren.
Aus der Stiftungssatzung
Präambel der Helga Künzel Kulturstiftung
Der Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur in Mülheim an der Ruhr. Mit den Stiftungsgeldern sollen die Qualität, die Vielfalt und das Engagement in den beiden genannten Bereichen unterstützt werden.
Stiftungsmittel sollen unter anderem für die Sparten Musik, Theater und Bildende Kunst zur Verfügung gestellt werden. Mögliche Empfänger könnten der Förderkreis der Musikschule der Stadt Mülheim an der Ruhr e.V., der Verein zur Förderung des Theaters an der Ruhr e.V. und der Förderkreis für das Städtische Museum Mülheim an der Ruhr sein.
Über die Vergabe von Stiftungsmitteln entscheidet der Stiftungsvorstand. Förderanträge sind an die Kunst- und Kulturstiftung für Mülheim an der Ruhr zu richten. Die Stiftung ist berechtigt, Spenden und andere Zuwendungen entgegenzunehmen. Die Stiftungssatzung ist auf Anfrage jederzeit einsehbar.
Gemeinsam mehr erreichen
Um eine möglichst effektive Förderung von Kunst und Kultur in Mülheim an der Ruhr gestalten zu können, sind Zustifter herzlich willkommen. Jeder, der seine eigenen Ideen in den Stiftungszielen wiederfindet, kann sich mit Einlagen an der Stiftung beteiligen. Dadurch erhöhen sich das Stiftungsvermögen und damit die zur Verfügung stehenden Mittel aus den Erlösen.
Der Vorteil einer Zustiftung liegt vor allem darin, dass für die neuen Einlagen keine Bearbeitungsgebühren fällig werden und die verhältnismäßig großen Aufwendungen zur Gründung einer Stiftung ganz entfallen.
Spenden helfen direkt
Zu Geburtstagen, Jubiläen oder anderen Anlässen gibt es für Interessenten nun eine Institution, die sich ausschließlich den Bereichen Kunst und Kultur widmet. Die Erlöse aus dem Stiftungsvermögen und die Spenden können unmittelbar zur Förderung von Maßnahmen eingesetzt werden, sodass aktuellen Projekten in unserer Stadt am Fluss direkt geholfen wird. Die Stiftung ist berechtigt, Spendenquittungen auszustellen, die im Rahmen der Steuererklärung im nachfolgenden Kalenderjahr eingebracht werden können.
Die Stiftung freut sich über jeden neuen Kontakt, denn:
„Kunst und Kultur sind Lebensmittel, die wir jeden Tag brauchen.“
Kunst- und Kulturstiftung für Mülheim an der Ruhr Stand Anfang 2023: Stiftungsvorstand: Martin Weck, Vorsitzender; Oda-Gerlind Gawlik, stellvertretende Vorsitzende
Konto für Spenden und Zustiftungen: Sparkasse Mülheim an der Ruhr, Nr. 175 058 540, BLZ 362 500 00 Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Spende“ oder „Zustiftung“ an. Beides ist steuerlich absetzbar. Diese Stiftung wird verwaltet durch die Deutsche Stiftungsagentur, Neuss.
Über die Suite Vollard
Die „Suite Vollard“ – eine Folge von einhundert Radierungen. Dank des Mäzenatentums der ehemaligen Thyssen-Röhrenwerke AG fand diese Folge 1965 Eingang in die Sammlung des Städtischen Kunstmuseums Mülheim. Die letzten drei Blätter, das Portrait Vollards darstellend, stiftete der Förderkreis dem Kunstmuseum.
Die „Suite Vollard“ entstand auf Anregung des Verlegers und Kunsthändlers Ambroise Vollard. Im Zeitraum von 1930 bis 1937 gestaltete Picasso auf Schloss Boisgeloup und in seinem Pariser Atelier einhundert Druckplatten, die in der Werkstatt von Roger Lacourière in zwei unterschiedlichen Formaten gedruckt wurden.
Es ist wie eine Fügung, nach der Mitgliederversammlung des Mülheimer Kunstvereins KKRR in der Ruhrstraße 3 meldete sich der Sohn des Mülheimer Arztes und Kunstsammlers Dr. Herbert Bach. Sein Vater kannte damals den Mülheimer Künstler Helmut Lankhorst. Die Werke aus der Sammlung sind ab sofort im Mülheimer Kunstmuseum MMKM – MUSEUM MODERNE KUNST MÜLHEIM wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Malerisches Mülheim an der Ruhr (E.A. Funke – colorierte Zeichnung – Sammlung MMKM)
Auf der Rückseite des Bilderrahmens einer bemerkenswerten Arbeit von Helmut Lankhorst hatte der Sammler einen Zeitungsartikel von Walter Hurck aufgeklebt, der seinerseits von Helmuth Lankhorst signiert wurde. Walter Hurck vermittelt sehr gut den damaligen Zeitgeist – und gibt die Lebensphilosophie des freien und unabhängigen Künstlers wider – heute gern als „Schöngeist“ tituliert.
Artikel aus Essener Tageblatt vom 20.12.1963 (mit Signatur des Künstlers)
Helmut Lankhorst „Kirmeswagen“, Gouache auf Zeichenkarton ca. 60×45 cm, signiert, datiert 1949
„Die Lust am Fabulieren Helmut Lankhorst (Mülheim) stellt im „Essener Forum“ aus Auch Ausstellungen müssen sich nach dem Kalender richten. Es ist klar, dass man im „Essener Forum“ * im „Haus Industrieform“ nach dem wenig befriedigenden Gastspiel der vier Künstler der „Planke“ nun über Weihnachten eine besonders schöne Schau erwartet. Mit den Bildern des Mülheimer Malers Helmut Lankhorst kann sich das „Forum“ sehen lassen. Die Ausstellung ist interessant, anregend und hat ein erfreulich gutes Niveau.
Es sind rund 70 Gemälde und Graphiken, die der in Essen längst nicht mehr unbekannte 54jährige Künstler hier zeigt, zumeist Arbeiten aus den drei letzten Jahren. Lankhorst, vielen noch als realistischer Maler von See- und Hafenmotiven vertraut, auch als Freund skurril-phantastischer und oft humorvoll erfundener Bilder ist auf diesem Weg weiter geschritten: Ins Ungegenständliche hinein.
Das ist mit Konsequenz geschehen: Es bleiben die „Anklänge“ an das Meer, es bleiben die skurril-witzigen Einfälle und Erfindungen. Es bleiben auch die zumeist amüsanten Bildtitel, die den Besucher ironisch-distanzierend zum Betrachten „einladen“ ohne ihn irgendeine Bedeutung aufzuzwingen. Überhaupt durchzieht diese Ausstellung ein Hauch von geistiger Freiheit und Gelöstheit, den man heutzutage selten findet. Lankhorst hat ein fast spielerisches Verhältnis zur Kunst. Er schafft mit Freude er ist wirtschaftlich unabhängig es steht nur ein künstlerisches, kein existentielles „Muss“ dahinter. So findet man bei diesem Künstler eine erstaunliche Lust am Fabulieren. Er ist ebenso sehr Bildner wie Erzähler. Und neben der Erzähl-Freude steht die Lust am Experiment. Die meisten Bilder haben viele Vorstufen hinter sich, sie sind – in tausend Techniken – vielfach übermalt, ältere Arbeiten sind – bei Collagen – in neue Werke hinein verarbeitet worden. Das alles geschieht ohne falsche Bedeutsamkeit. Und so fehlt auch alle Verkrampftheit. Das Ergebnis sind – neben einer großen Zahl interessanter und immer neu anregender Arbeiten einige erlesen schöne Bilder wie „Zögernder Vorstoß“ – Mondloser Horizont“, „Mantische Landschaft“ oder „Gedrängte Überfahrt.“ Die Ausstellung ist bis zum 11. Januar 1964 zu sehen. Zur Einführung spricht am Sonntag um 11 Uhr Prof. Jörg Lampe.“
Über Helmut Lankhorst
Helmut Lankhorst wurde 1909 geboren und starb 1979. Viele Jahre lebte er nach dem 2. Weltkrieg in Mülheim an der Ruhr und war u.a. Mitbegründer des Ruhrländischen Künstlerbundes und Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes.
Wer ist Besitzer der o.g. weiteren Lankhorst-Werke „Zögernder Vor- stoß“ – Mondloser Horizont“, „Mantische Landschaft“ oder „Gedrängte Überfahrt“? der möge sich bitte melden bei info@Kunststadt-MH.de oder FON 0208 469495-67.
Logo der Sammlung im MMKM-MUSEUM MODERNE KUNST MÜLHEIM: Klaus Wiesel
Ruhrpreisträger bei der Einweihung des Mülheimer Kunstmuseums im Alten Stadtbad: Oberbürgermeister Heinz Hager (mit Brille) mit Peter Könitz, Karlheinz Netzewitz und Heinrich Siepmann (Foto: Stadtbildstelle)
Früher erhielten auch junge Talente den aktuell mit etwa 6.000 EUR dotierten Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft (Stadtsparkasse Mülheim) – inzwischen geht er bezogen auf Kunstschaffende reihum durch die bereits pensionierte Mülheimer Altkünstlerschaft – als Anerkennungspreis, weniger zur Motivation zu Neuem – der ausgesuchte Kreis wird dabei immer kleiner.
Als großartiger Zeichner ist Christian Rickert bereits in den späten 1960er Jahren berühmt geworden, so schreibt die Kunsthistorikerin Dr. Heike Welzel-Philipp . Sein zeichnerisches Œuvre hing demnach neben Werken von Künstlern, die allesamt im Who‘s Who der modernen Kunst vermerkt sind: Baselitz, Beckmann, Beuys, Chagall, Janssen, Picasso, Pollock, Richter, Wols – um nur einige wenige zu nennen.
1969 erhielt der Künstler Christian Rickert im Alter von 29 Jahren den „Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft“ erstmals ungeteilt und dotiert mit 6.000,00 DM. Er sollte, so war im Mülheimer Jahrbuch von 1971 zu lesen, für einen Studienaufenthalt im Ausland eingesetzt werden. Sein Vater Johannes soll ihn damals nominiert haben.
Zuletzt waren in der Stadt Mülheim an der Ruhr seine Arbeiten im Jahr 1974 im Max Planck Institut und 1988 imStädtischen Museum Mülheim a. d. Ruhr (Stadtbad – zusammen mit Dorothee Golz und Evelyn Serwotke) zu sehen.
Sein Vater Johannes war ebenfalls Mitglied der damals noch offenen „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstlerinnen und Künstler“. Er unterrichtete Kunst an der heutigen Otto-Pankok-Schule, wo Christian 1960 das Abitur bestand und anschließend zum Studium nach Berlin ging – so ist es in der Ausgabe der NRZ vom 20. August 2010 nachzulesen.
Johannes Rickert war demnach Mitgründer des Kunstvereins und Promoter eines neuen Kunstmuseums. Obwohl sein Sohn Christian bis heute gerne in Berlin lebt und erfolgreich als freischaffender Künstler arbeitet – seine Werke wurden nicht nur in Mülheim, sondern auch in Brüssel, Berlin, Kiel, Mannheim, Darmstadt Düsseldorf und München von Museen, Galerien und Sammlern angekauft und ausgestellt –, bezeichnet der in Breslau geborene Rickert Mülheim bis heute als seine Heimatstadt.
Rickert im Museumsdepot
Im Depotkeller des städtischen Kunstmuseums schlummern ca. 30 Rickert-Werke (Vater und Sohn) – vielleicht gibt es irgendwann einmal eine Schau aller Ruhrpreisträger*innen in der Kunststadt Mülheim im grünen Ruhrtal?
VITA
14.08.1940 Geboren in Breslau
1960 Abitur am Staatl. Gymnasium, Mülheim an der Ruhr
1960-1966 Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin Reisen nach Griechenland und wiederholt nach Holland
1965 1. Staatsexamen
1966 Meisterschüler bei Professor Gerhard Fietz (ebenfalls in Breslau geboren)
Das Jahresthema 2023 des Mülheimer Kunstvereins KKRR startet mit den ersten Events: „Home Sweet @ Home in Europe“ – auch die Ständige Sammlung des jungen Museums MMKM Museum Moderne Kunst Mülheim in der Ruhrstraße 3 wächst stetig. Jede Woche eine neue Kunst-Überraschung!
Die quirlige Kunstszene der Stadt Mülheim an der Ruhr lädt herzlich ein – KULTURLOTSE0208 46949-567
Jetzt konnte ein Originalwerk des in Mülheim an der Ruhr geborenen Künstlers Hermann Haber in die Ständige Sammlung des MMKM aufgenommen werden – es stammte aus der Sammlung des damaligen Schreibwarenhändlers (später Leserladen) Hugo Leiter an der Eppinghoferstraße 11 (heute Forum).
Schreibwaren/Bilderrahmen Hugo Leiter in Mülheim an der Ruhr
Damals führte Hugo Leiter Künstlerbedarf und belieferte die Mülheimer Kunstszene – so mancher bezahlte mit einem Kunstwerk
Hermann Haber – Leinpfad an der Ruhr – 43 x 50 cm, Pastell auf Zeichenkarton – Ständige Sammlung des MMKM Museum Moderne Kunst Mülheim an der Ruhr(straße 3)
Schaut man im Web nach, wird man schnell mit der Biographie des Meisters fündig, die wir hier zitieren möchten.
Hermann Isaak Haber wird am 26. November 1885 in Mülheim an der Ruhr geboren. Sein Vater Josef Haber (geboren 1855, aus Russland eingewandert und eingebürgert) heiratet 1884 die Mülheimerin Fanny Abraham, genannt Thalmann (geboren 1846). Trotz ihres Alters, sie ist fast 40 Jahre, gebärt sie drei Kinder. Hermann ist der Älteste; sein Bruder Albert wird 1887 geboren, die Schwester Karoline (geboren 1890) stirbt bereits im Kleinkindalter. Josef Haber zeugt mit einem Dienstmädchen 1896 die uneheliche Tochter Sybille. Diese lebt ab 1925 mit der Familie Haber im Haus Delle 19, in dem Hermann auch sein Atelier hat und Sybille einen Kunsthandel führt.
Hermann Haber studiert an der Königlich Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf. Bereits als 19-Jähriger findet er Beachtung: Seine Zeichnung „Der Steintisch auf dem Broicher Mühlenberge“ wird 1904 im Buch „Königin Luise von Preußen“ im Leipziger Seemann-Verlag veröffentlicht; das Original erwirbt Robert Rheinen, der Gründer des Mülheimer Museums.
Haber legt seinen Schwerpunkt zunächst auf die Porträtkunst. Im Centralhallen-Theater bemalt er Wände des Künstler-Cafés mit Bildnissen der Bühnenkünstler. Das Haus der jüdischen Gemeinde sollen zwei Haber-Werke geschmückt haben; eines zeigt einen tanzenden Rabbi. Vom Verkauf seiner Gemälde kann Haber offensichtlich nicht leben. Einem Kohlenhändler gibt er drei Bilder für Heizkohlen; ein Juwelier tauscht ein Schmuckstück gegen das Pastell „Angler an der Schloßbrücke“.
Pastell „Angler an der Schloßbrücke“ von Hermann Haber (Foto: Archiv)
Hermann Haber verdient sein Geld vor allem mit humorvollen Karikaturen für Zeitungen. In den Jahren 1925 bis 1929 erscheinen in der Mülheimer Zeitung insgesamt mehr als 150 Karikaturen, Zeichnungen und Illustrationen. Ende 1929 erhält Hermann Haber aber bemerkenswerte Anerkennung als Künstler. Seine Werke werden in der von Museumsdirektor Kruse konzipierten Jahresausstellung gezeigt, gemeinsam mit bekannten Künstlern wie Otto Pankok, Heinrich Siepmann, Werner Gilles. Unter der Schlagzeile „Überraschungsfreuden im Städtischen Museum – Die große Weihnachtsschau Mülheimer Künstler“ heißt es in der Mülheimer Zeitung: „Zu den Bedeutenden auf der Ausstellung gehört Hermann Haber […] An sich ist Haber wohl der Vielseitigste unter den Mülheimer Malern […] So viel Charakteristisches und mit dem Blick des echten Satirikers erforschtes Wesentliches wohnt [den Tuschskizzen] inne.“
Zur gleichen Zeit werden allerdings seine satirischen Zeichnungen in der Mülheimer Zeitung nur noch vereinzelt veröffentlicht. Umso wichtiger werden Reklameaufträge. Bald nach dem Tod seiner Mutter zieht Hermann 1931 zu seiner Freundin Hildegard Meyer (geboren 1901) in deren Elternhaus. Hier residiert auch die Firma „Lichtenberg & Stern“. Deren Zeitungsinserat wirbt mit einer Zeichnung von Haber für Ratenzahlung, gegen die es damals in Deutschland Vorurteile gab. Die nationalsozialistische Propaganda machte sich das mit Verleumdungskampagnen gegen „jüdische Wucherer“ zunutze.
Die letzte in der Mülheimer Zeitung veröffentlichte Zeichnung Habers galt 1933 der „Mülheimer Nothilfe“, einer städtischen Spendenaktion, die in der Wirtschaftskrise ins Leben gerufen worden war, um in Not geratene Mülheimer zu unterstützen. Ein Hilfsaufruf, gestaltet vom selbst in Bedrängnis geratenen Haber.
Hermann Haber war aber – was auch seine Karikaturen vermitteln – guten Mutes, kein Pessimist. Sonst hätte er Deutschland wohl eher verlassen. Sein Malerkollege Heinrich Siepmann charakterisiert ihn viele Jahrzehnte später: „Hermann Haber war eigentlich eine komische Figur, ein lustiger Kerl. Er war ein Original. Dass er Jude war, ist mir erst später bewusst geworden. Er hatte an der Düsseldorfer Akademie studiert und machte schöne Pastelle, die in Mülheim gut ankamen […] Aber Haber hatte immer noch nicht gemerkt, dass die Nazis hinter ihm her waren. Ich habe ihm immer gesagt: „Menschenskind, hau doch ab, du siehst doch, was hier los ist!“
Hermann Haber ist 48 Jahre alt, als er sich in einem fremden Land eine neue Existenz aufbauen muss. Aus Amsterdam meldet er sich am 9. Oktober 1933 per Postkarte bei einem Mülheimer Sammler: „Nun bin ich schon 14 Tage in Holland und habe hier ein hübsches kleines Atelier gemietet“. Und Ende Dezember sendet er Heinrich Siepmann „die besten Wünsche zum Neuen Jahr. Warum schreibt Ihr Brüder nicht mal was Ihr anfangt?“
Habers Freundin Hilde Meyer ist mit ihm in die Niederlande gegangen und vermutlich auch deren Schwester Bertha. Sie finden Zuflucht bei der Familie Boterenbrood in Amsterdam. Nach vier Jahren im Exil heiraten Hermann und Hilde. Haber soll in Holland als Künstler Erfolg gehabt, in Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, den USA ausgestellt und auch Bilder verkauft haben, wie sein Malerkollege Willi Schreiber gegenüber der Mülheimer Museumsdirektorin Denecke später in einem Brief behauptet.
Habers Neffe, Professor Joachim Meyer (1957 in Mülheim an der Ruhr geboren, seit 1973 in Israel), meint aus Anlass einer in Mülheim veranstalteten „Hommage an Herman Haber“ 2009 zurückblickend: „Hermann Haber war ein Name, den wir kannten. Unser Vater, Arthur Meyer, hat ihn erwähnt, öfter sogar als meisten anderen Namen in der Familie. Unsere Verbindung zu Hermann Haber besteht durch Hilde, die Schwester unseres Vaters. Sie war seit Ende der 20er Jahre Hermann Habers Freundin. Nachdem die Großmutter, Julie Meyer (geborene Kaufmann), im Jahre 1931 verstorben war, ist Hermann zu Hilde (oder richtiger, den Geschwistern Meyer) in die Charlottenstrasse 11 gezogen […] Wie war das mit Bertha, der ältesten Schwester (geboren 1892)? Sie hat wohl mit Hilde gelebt, hat nie geheiratet, und angeblich hatte sie irgendwelche (vielleicht psychiatrische) Probleme, die sie von einem unabhängigen Leben abhielten. Sie ist wohl mit Hilde und Hermann nach Holland gegangen […] Angeblich wollten alle in die USA gehen, wo schon Grete, die dritte Schwester, mit ihrem Mann lebte. Aber wenn Bertha nicht selbstständig war, war es wohl sehr schwer, für sie ein Visum zubekommen. Haben Hermann und Hilde vor der Frage gestanden, ob sie sich selber retten sollen, oder ob sie mit Bertha in Holland bleiben sollen, was immer das bedeuten würde?
Vermutlich Ende 1941 werden Hermann und Hildegard Haber in Rotterdam verhaftet, in das Durchgangslager Westerbork gebracht, dann nach Auschwitz deportiert und mit Datum 28. September 1942 offiziell für tot erklärt.
Autoren: Dr. Barbara Kaufhold und Klaus Geldmacher
Literatur
Barbara Kaufhold „Erinnerungen werden wach“, Klartext Verlag, Essen 2002
Barbara Kaufhold „Juden in Mülheim an der Ruhr“, Klartext Verlag, Essen 2004
Klaus Geldmacher „Hermann Haber“, Jahrbuch 2010 der Stadt Mülheim an der Ruhr“ Zitatende
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