Helga Künzel und ein Werk von Picasso in ihrer Sammlung

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Neues Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr – das private MMKM MUSEUM MODERNE KUNST MÜLHEIM – Ruhrstr. 3

Helga Künzel (Fotocollage: Mülheimer Kunstverein KKRR)

Helga Künzel (1942-2019) war die liebenswerte Nachbarin der Mülheimer Ruhr Gallery in der Ruhrstraße 3. Immer besuchte sie dort die Ausstellungen des jungen Mülheimer Kunstvereins und Kunstfördervereins Rhein-Ruhr. Sie sammelte Kunst – so erwarb sie z.B. auch eine Skulptur des Mülheimer Künstlers Gregor Gdawietz und Arbeiten Mülheimer Künstlerinnen und Künstler.

Bei einer Einladung in ihre Wohnung an der Delle zeigte Helga Künzel auch ihre „Sammlung Malerei und Druckgrafik“, die sie liebevoll in „Petersburger Hängung“ für die Präsentation vorbereitet hatte. Sofort fiel ein Blatt von Pablo Picasso aus der Serie Vollard auf.

Kunstdiebstahl im städtischen Kunstmuseum Mülheim (damals im Stadtbad am Ruhrufer)

Direkt an der Schlossbrücke im alten Stadtbad (im Bild links) war zuvor das städtische Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr untergebracht

Elf Picasso-Werke sind für immer verschwunden!

1990 waren während Renovierungsarbeiten nämlich dem Mülheimer Kunstmuseum in der Alten Post elf PICASSO – Blätter aus einer großzügigen Schenkung im Wert von über 250.000 EURO abhanden gekommen, selbst eine Interpol-Fahndung konnte bis heute nicht aufklären, wo diese abgeblieben sind. Quelle Westfälische Rundschau hier:

In ihrer Not holte die Museumsleitung die Genehmigung zum Nachdrucken der fehlenden Arbeiten ein. Auf diese Weise gelangten auch wertvolle Kopien in den Privatbesitz von ausgesuchten Mülheimer Bürgern. Auch Helga Künzel war eine der Glücklichen.

Sie versicherte, dass – nach ihrem Ableben – ihre Sammlung komplett ihrer Kunststiftung vermacht worden sei (auch der Picasso-Druck) und im städtischen Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr aufbewahrt oder gezeigt werden soll. Ihr Immobilienbesitz solle ebenfalls via Stiftung der Kunst und Kultur in Mülheim zugute kommen.

Über die Arbeit und den aktuellen Wert der Helga Künzel Kulturstiftung dringt nur wenig an die Öffentlichkeit. Wer möchte, kann sich beim Stiftungsvorstand oder bei der Aufsichtsbehörde informieren.

Aus der Stiftungssatzung

Präambel der Helga Künzel Kulturstiftung

Der Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur in Mülheim an der Ruhr. Mit den Stiftungsgeldern sollen die Qualität, die Vielfalt und das Engagement in den beiden genannten Bereichen unterstützt werden.

Stiftungsmittel sollen unter anderem für die Sparten Musik, Theater und Bildende Kunst zur Verfügung gestellt werden. Mögliche Empfänger könnten der Förderkreis der Musikschule der Stadt Mülheim an der Ruhr e.V., der Verein zur Förderung des Theaters an der Ruhr e.V. und der Förderkreis für das Städtische Museum Mülheim an der Ruhr sein.

Über die Vergabe von Stiftungsmitteln entscheidet der Stiftungsvorstand. Förderanträge sind an die Kunst- und Kulturstiftung für Mülheim an der Ruhr zu richten. Die Stiftung ist berechtigt, Spenden und andere Zuwendungen entgegenzunehmen. Die Stiftungssatzung ist auf Anfrage jederzeit einsehbar.


Gemeinsam mehr erreichen

Um eine möglichst effektive Förderung von Kunst und Kultur in Mülheim an der Ruhr gestalten zu können, sind Zustifter herzlich willkommen. Jeder, der seine eigenen Ideen in den Stiftungszielen wiederfindet, kann sich mit Einlagen an der Stiftung beteiligen. Dadurch erhöhen sich das Stiftungsvermögen und damit die zur Verfügung stehenden Mittel aus den Erlösen.

Der Vorteil einer Zustiftung liegt vor allem darin, dass für die neuen Einlagen keine Bearbeitungsgebühren fällig werden und die verhältnismäßig großen Aufwendungen zur Gründung einer Stiftung ganz entfallen.

Spenden helfen direkt

Zu Geburtstagen, Jubiläen oder anderen Anlässen gibt es für Interessenten nun eine Institution, die sich ausschließlich den Bereichen Kunst und Kultur widmet.
Die Erlöse aus dem Stiftungsvermögen und die Spenden können unmittelbar zur Förderung von Maßnahmen eingesetzt werden, sodass aktuellen Projekten in unserer Stadt am Fluss direkt geholfen wird.
Die Stiftung ist berechtigt, Spendenquittungen auszustellen, die im Rahmen der Steuererklärung im nachfolgenden Kalenderjahr eingebracht werden können.

Die Stiftung freut sich über jeden neuen Kontakt, denn:

„Kunst und Kultur sind Lebensmittel, die wir jeden Tag brauchen.“

Kunst- und Kulturstiftung für Mülheim an der Ruhr Stand Anfang 2023:
Stiftungsvorstand: Martin Weck, Vorsitzender;
Oda-Gerlind Gawlik, stellvertretende Vorsitzende

Konto für Spenden und Zustiftungen:
Sparkasse Mülheim an der Ruhr, Nr. 175 058 540, BLZ 362 500 00
Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Spende“ oder „Zustiftung“ an.
Beides ist steuerlich absetzbar.
Diese Stiftung wird verwaltet durch die Deutsche Stiftungsagentur, Neuss.

Über die Suite Vollard

Die „Suite Vollard“ – eine Folge von einhundert Radierungen. Dank des Mäzenatentums der ehemaligen Thyssen-Röhrenwerke AG fand diese Folge 1965 Eingang in die Sammlung des Städtischen Kunstmuseums Mülheim. Die letzten drei Blätter, das Portrait Vollards darstellend, stiftete der Förderkreis dem Kunstmuseum.

Die „Suite Vollard“ entstand auf Anregung des Verlegers und Kunsthändlers Ambroise Vollard. Im Zeitraum von 1930 bis 1937 gestaltete Picasso auf Schloss Boisgeloup und in seinem Pariser Atelier einhundert Druckplatten, die in der Werkstatt von Roger Lacourière in zwei unterschiedlichen Formaten gedruckt wurden.

Pablo Picasso im Mülheimer Kunstmuseum: Radierungen bis zum 28. Juni zu sehen – Mülheim an der Ruhr (lokalkompass.de)

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artnews

KuMuMü = Kulturmuseum Mülheim GadR = Galerie an der Ruhr ALIV = Alexander Ivo