Bekommt die Kulturstadt Mülheim an der Ruhr ihren „TACHELES“ im Hoffmeisterhaus am Ruhrufer neben Rathaus und „DeZentrale“ ? – Die Ausstellung von Ralf Raßloff kann 24 Stunden täglich besucht werden.
Wie unlängst der Journarlist Simon Rahm in der WAZ schrieb will der seit 1984 in der Kunststadt Mülheim lebende Kunstschaffende Hardy Bock gemeinsam mit der „DeZentrale“ das Hoffmeisterhaus am Ruhrufer und Stadthafen der Kulturstadt Mülheim zum Kunstraum machen und u.a. Bilder in den dortigen Schaufenstern ausstellen. Ob das klappt, stehe noch in den Sternen, schrieb damals Simon Rahm. Die ersten Sponsoren haben jetzt den Start ermöglicht: das Hoffmeisterhaus ist nicht wiederzuerkennen – eine bunte Mischung auf Graffitikunst und Fotografie – aber auch Ausstellungen im Innenbereich sind dort zu bewundern. Die Mülheimer Kunstmeile (Ateliers und Kunstgalerien in der RUHRSTRASSE – SCHOLLENSTRASSE- WALLSTRASSE bis zum Kunstmuseum am Synagogenplatz) wird bereichert und bekommt eine neue bunte Facette.
Künstler verschönern die gute Stube der Kunststadt Mülheim an der Ruhr mit Fassadenkunstwerken – voran das Initiative-Team um Sabine Mann und Hermann-Josef Pogge neben vielen weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern.
Das Hoffmeister-Haus, benannt nach dem Investor und Stadtprojektentwickler aus der Kunstmetropole, liegt unmittelbar am neuen Stadthafen und gegenüber vom historischen Rathaus Mülheims. Lange Jahre war hier eine Filiale der Kaufhof AG untergebracht, die nicht mehr bereit war, die hohen Mieten für das in die Jahre gekommene Gebäude zu zahlen. Jetzt wurde mit der Neugestaltung der Stadtbrache begonnen.
Wenn Besuch erwartet wird, wird in der Regel zu Hause aufgeräumt – die Kunststadt Mülheim an der Ruhr erwartet ab sofort Besuch aus aller Welt zur Eröffnung bzw. Einweihung des neuen Stadthafens, der die Kulturstadt Mülheim noch näher an die Ruhr bringt. „Unser Dorf soll schöner werden“ ist in vielen ländlichen Gemeinden ein beliebter Wettbewerb – so haben auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und engagierte Bürger das Momentum der Einweihung genutzt, um die Stadt am Fluß herauszuputzen. Die Stadtplaner / Gestalterin Sabine Mann & Team der „Schokoladenseite von Mülheim an der Ruhr“ entschieden sich am Hoffmeister-Haus für moderne junge Kunst – ein schöner Kontrast zur Fassade des am Ufer neu errichteten Wohn- und Geschäftshauses, das nach einem international ausgeschriebenen Architektenwettbewerb zur Überraschung vieler Bürger der Kunststadt in etwas abgewandelter Form errichtet wurde. Inzwischen setzen jedoch die dortigen Nutzer der Eigentumswohnungen eigene Akzente z.B. durch bunte Markisen und individuelle Gestaltung ihrer Balkone – so langsam ist die (R)Urbanität spürbar – der Anfang ist vielversprechend.
Die „Ruhranlagen stromaufwärts“ sind jetzt die grüne Stube der Mülheimer Bürger
Als Entschädigung für die in den letzten Jahren überbauten Parkanlagen wurde damit begonnen , die verbleibenden Ruhranlagen attraktiver zu gestalten. Am neuen Hafenbecken entlang und weiter am ehemaligen Stadtbad vorbei unter der Schlossbrücke hindurch geht es in den „grünen gemütlichen Teil“ der Ruhrpromenade: zu attraktiven Spielplätzen, dem alteingessenen Cafe Plati an der Schleuseninsel, zum Wasserbahnhof mit großem Biergarten oder zum Haus Ruhrnatur und in die einmalige Landschaft „Ruhrauen“. Der Radweg führt auch über die „Ruhrstraße“ vorbei an der Galerie an der Ruhr / RUHR GALLERY MÜLHEIM und die „Delle“ am Casinogebäude vorbei zu den historischen Ruhranlagen.
Ausstellung „GESICHTER EINER INNENSTADT“ von Ralf Raßloff im Hoffmeisterhaus
Zunächst ist der Mülheimer Künstler Ralf Raßloff im Innenbereich des Hoffmeisterhauses mit der Ausstellung „Gesichter einer Innenstadt“ vertreten und es gibt Arbeiten u.a. des Mülheimer Fotografen Andreas Köhring zu sehen.
Titelfoto : Teilansicht des HOFFMEISTERHAUSES in der Stadtmitte der Kunststadt Mülheim an der Ruhr von der Ruhrstraße aus fotografiert. Hier im Untergeschoss des ehemaligen KAUFHOF-Parkhauses ist die Kunstgalerie mit der Eröffnungsausstellung von Ralf Raßloff zu sehen – PUBLIC ART 24/7 rund um die Uhr.
NACHTRAG IM BLOG KUNSTSTADT-MH VOM JUNI 2015: Das Hoffmeisterhaus ist verkauft – hier soll das sog. StadtQuartier Schlossstraße bis 2018 errichtet werden.
Seit 1984 lebt Hardy Bock nun in Mülheim, seitdem ist er der Stadt treu geblieben, auch wenn er nicht selten den Blick über den Tellerrand der Stadtgrenze wagt. Sein nächstes Projekt ist für Mitte Mai geplant. Dann will er gemeinsam mit der Dezentrale das alte Kaufhofgebäude zum Kunstraum machen und seine Bilder in den Schaufenstern des ehemaligen Kaufhauses ausstellen. Ob das klappt, steht zurzeit noch in den Sternen.Simon RahmHardy Bock will den Kaufhof zum Kunst-Raum machen | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/muelheim/hardy-bock-will-den-kaufhof-zum-kunst-raum-machen-id9262600.html#plx2069936946
Findet 2015 die BEAUFORT 05 an der belgischen Küste statt ? Dieser Frage ist der KunstBlog Kunststadt-MH.de nachgegangen.
JA ! vom 21. Juni bis 21. September 2015 an der belgischen Küste.
Seit nunmehr 12 Jahren lockt ein besonderer Kunstevent Besucher aus aller Welt an die „Belgische Nordseeküste“ nur etwa 15 km von der Weltkulturerbestadt Brügge entfernt:
Auch in Blankenberge sind 2015 wieder Kunstwerke im öffentlichen Raum (direkt am Strand) zu bewundern.
Rückblick auf die Triennale BEAUFORT 2012
Die Leitung der Beaufort 04 schreibt dazu: „Die Skulpturen des französischen Bildhauers Bernar Venet sind immer unbestimmte Formen, können jedoch als extreme Vergrößerungen hingekitzelter Linien, Lesezeichen und Akzente gelesen werden. Seine ‚lignes indéterminées’ (‚unbestimmten Linien’) sind auf den ersten Blick sehr abstrakt, hinterlassen jedoch den Eindruck von Schriftlichem auf einem kontrastierenden Untergrund. Venet macht häufig auch Gebrauch von mathematischen Zeichen und versucht so, mit seinen Skulpturen die Konzepte von Zeit und Raum zu betonen. Mit seinen Stahlskulpturen ist Venet nicht nur in mehreren bedeutenden internationalen Museen sowie Privatsammlungen vertreten, sondern auch im öffentlichen Raum – z.B. vor dem Theater der Stadt Duisburg – sehr präsent. So umrahmten seine Stahlbögen während einer Ausstellung in Versailles eines der bereits vorhandenen Standbilder, als würden sie es in Klammern setzen und dem Reiter hoch zu Ross eine Art Lorbeerkranz darbieten. Der Einsatz von Cortenstahl verleiht den Bögen ein sehr spezifisches Aussehen, wobei das Licht der Umgebung auf besondere Weise reflektiert wird.“ Auf der Rotonde in De Haan- WENDUINE stellte Bernar Venet seine Skulptur „216.5˚ Arc x 21“ während der BEAUFORT 04 im Jahr 2012 aus. 2015 wird die Rotonde in Wenduine im Rahmen eines Küstenschutzprojektes komplett neu gestaltet.
Die Leitung der Beaufort 04 schreibt dazu: „Entwerfen genügt nicht. Design soll die Wirklichkeit nicht ersetzen. Das Gebäude muss aus dem Standort hervorwachsen; es muss auf seine Umgebung reagieren, muss eine Widerspiegelung des Lebens sein und dabei hauptsächlich es selbst, so wie jedes andere Lebewesen. Architektonische Kontrolle widerspricht der Natur und damit auch der Architektur. Die gebaute menschliche Umgebung ist Mittlerin zwischen der menschlichen Natur und der Natur selbst. Um ein Teil dessen zu werden, muss der Mensch schwach sein. Werke von Marco Casagrande befindet sich auf der Schnittfläche zwischen Architektur und bildender Kunst. Sein Werk zeugt von einer fortwährenden Interaktion zwischen Werk und Umgebung: Es gibt kein Bauwerk von ihm, das sich nicht auf die Suche nach den Fragen begibt, die die direkte Umgebung aufwirft.“ Für die Beaufort04, die 2012 an der belgischen Küste stattfand, kreierte Marco Casagrande einen fünfzig Meter langen Sandworm, der sich als riesiger hölzerner begehbarer Wurm zwischen den Dünen erstreckte. Die Hohlräume im Tunnel luden die Besucher zum Zusammenkommen ein – inzwischen ist die Skulptur nach mehrmaliger Ausbesserung von Sturmschäden abgebaut.
Für 2015 gibt es noch keine sichtbaren Zeichen, dass sich diese Tradition mit der BEAUFORT 05 im Jahr 2015 fortsetzt.
Die im Düsseldorfer Landtag ab 2. Juni 2014 bis 04. Juli 2014 ausgestellten Erdwächter des Mülheimer Künstlers Jürgen Heinrich Block kommen aus der Erde und mahnen uns Menschen, unseren wertvollen Lebensraum, den Planet Erde, zu schützen und zu bewahren.
Aus natürlichen Materialien, wie Tonschiefer, Sand und Pigmenten hat der deutsche Künstler Jürgen Heinrich Block einen in der Welt einmaligen Werkzyklus geschaffen, der bereits in vielen Ländern der Erde ausgestellt worden ist.
Um die fast menschlich ausschauenden “ Augensteine “ entstehen durch Erden aus vielen Teilen der Welt, Papieren, Malerei und anderen Materialien die Gesichter der Erdwächter.
Der international durch Galerien vertretene Künstler Jürgen Heinrich Block stellt nun einen Teil seiner im Atelier im „Kunsthaus Mülheim an der Ruhrstr.3“ entstandenen Werke aus der Werkreihe „Erdwächter / Earth Guardians“ im Juni im Landtag in Düsseldorf aus.
Ausstellungsdauer: 2. Juni 2014 bis 4.Juli 2014 Ausstellungseröffnung: Dienstag. den 17. Juni2014 13.oo Uhr durch die Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore Kraft
Einführung/Impuls : Alexander-Ivo Franz, Vorsitzender der Mülheimer Casinogesellschaft von 1816 und Leiter der Galerie an der Ruhr.
Anmeldungen zur Ausstellung (auch für Gruppen) sind vorab per Mail unbedingt erforderlich, da ohne diese kein Zutritt zum Landtag aus Sicherheitsgründen möglich ist. Anmeldungen biite mit folgendem Link – Parken im Landtag ist möglich !
Das Schloss Broich liegt am linken Ruhrufer der Kunststadt Mülheim. Die dortige Befestigungsanlage ist der älteste teilweise erhaltene Wehrbau aus der Zeit der westgermanischen Franken nördlich der Alpen. Mülheim an der Ruhr gehörte zum Besitz des Herzogtums Berg – d.h. zum Bergischen Land.
Hier haben die Bürger der Kunststadt Mülheim immer mit vielen Initiativen mit Erfolg um den Erhalt gekämpft zuletzt die Mülheimer Bundestagsabgeordnete Dr. Ulrike Flach. Jetzt nach den ersten Abschnitten der überfälligen Instandhaltungsarbeiten des Denkmals ist das Kleinod wieder herausgeputzt und wird nicht nur wegen seiner inspirierenden Lage gern als touristisches Ziel oder für intime Veranstaltungen genutzt. Auch ist dort ein bemerkenswertes Museum beheimatet – was allein einen Besuch wert ist.
Eng verbunden ist das historische Schloss der Kunststadt Mülheim an der Ruhr für die Mülheimer Bürger mit ihrer „Königin der Herzen“ Luise von Mecklenburg-Strelitz (geb. 1776) der späteren Königin von Preußen und Mutter Kaiser Wilhelms I. Luise hat sich nur zweimal in der Kunststadt an der Ruhr aufgehalten, hat aber deutlich hier ihre Spuren hinterlassen. Überliefert ist, dass Luise die Gabe hatte, ganz auf andere Menschen einzugehen, zuzuhören und verständnisvollen Rat zu geben. Außerdem förderte sie die schönen Künste am Hofe.
Auch aus Bruchstein 1769 erbaut:
das „Gut auf’m Pütz“ in der Schlossstadt Bensberg bei Köln heute: KUNSTHAUS BENSBERG – auch KBBK = „Kunstort Bensberg bei Köln“
Bruchsteinhaus „Gut auf’m Pütz“ mit Viehseuchenkreuz 1797 2- geschossiger, dreiachsiger Bruchsteinbau mit Satteldach, Giebel verschiefert. Baujahr: 1769. Quellen: Gerda Panofsky Soergel, Die Denkmäler des Rheinlandes von 1972 Seite 44 Viehseuchenkranz am Hause Nr. 31, ca. 2,50 m hoch, aus dem Jahre 1797. Kruzifixus mit INRI-Schild, am Fuß des Kreuzes reliefierter Totenschädel mit Gebein. Im oberen Teil des Sockels, der von profilierten Platten eingefasst wird, eine flache Nische mit dem Relief der „Schmerzhaften Muttergottes“. Auf dem unteren Teil des Sockels ließen Wilhelm Herkenrath uns Anna Catharina Marx zum 15. März 1797 gravieren: „…Kreuz zu Ehren der heiligen Rochus und Sebastian zur Abwendung der allgemein herrschenden Viehseuche…“
Bekanntlich gehört die Kunststadt Mülheim an der Ruhr zum „Bergischen Land“ wie auch Bensberg im Kölner Raum. Dort sind noch Reste des historischen Gutshofs „Gut auf’m Pütz“ erhalten. Pütz bzw. Pützchen ist in mittelalterlichem rheinischem Dialekt auch der Begriff für einen Brunnen oder eine Wasserstelle die einem oder mehreren Häusern als Wasserversorgung dienten. Geschichtsforscher fanden auch andere Hinweise – siehe Link zur Wikipedia-Enzyklopädie:
Historisches Bruchsteinhaus in Bensberg (Bergisch Gladbach bei Köln)
Titelbild: Orpheus aus der Sammlung Dr. Luise Mauritz Foto: Ivo Franz,
Ergänzung der Redaktion: Unser Künstlerfreund Ernst Rasche verstarb am 4. Februar 2018, wir werden ihm stets gedenken!
Auf den Spuren des Bildhauers Ernst Rasche in der Kunst- und Kulturstadt Mülheim an der Ruhr – der Bildhauer Ernst Rasche wurde 91 Jahre alt.
Kunst im öffentlichen Raum – Ernst Rasches Werk ist an vielen Stellen der Kunststadt Mülheim präsent (unser Titelbild: Skulptur des Musikus in der Musikschule – Alte Augenklinik)
Der heilige Georg, den der Künstler Ernst Rasche als Steinmosaik auf die Fassade am Haus Leineweberstr. 2 aufgebracht hat, ist ein wenig traurig.
Jetzt blickt er in Mülheim auf einen riesengroßen Wegweiser – sozusagen unter Speer und Drachen weist er den Weg u.a. zur Altstadt, zum historischen Rathaus, zum neuen Medienhaus und zum Kunstmuseum der Kunststadt Mülheim an der Ruhr.
Rasche ist in der Kunststadt Mülheim an der Ruhr kein Unbekannter, dessen Kunstwerke nicht wertgeschätzt werden!
Eindrücke eines Atelierbesuches der Mülheimer Casinogesellschaft bei Ernst Rasche im Dezember 1980
Kunststadt-MH hat die wichtigsten „Kunstwerke Rasches im öffentlichen Raum“ besucht:
Den Brunnen „Dröppelminna“ aus Bronze und Stein neben dem Rathaus und die Gestaltung des Platzes „Am Löhberg“ schuf Rasche 1985 im Auftrag der Kunststadt Mülheim an der Ruhr.
Die Platzgestaltung von 1974 in der Schloßstraße ist ebenfalls eines der bekannteren Werke mit der markanten „Kugel“.
Schüler und Lehrer des Karl-Ziegler-Gymnasiums kennen die große Granit-Skulptur Rasches im dortigen Innenhof (Schulstr.2), die „Leere im Gehirn“ darstellen soll.
In der Luisenschule (An den Buchen 36) hat sich Rasche mit einer lebensgroßen Darstellung der „Familie“ verewigt.
1970 entstanden teilw. großformatige Graphiken des Mülheimer Künstlers Ernst Rasche – auch als Auftragsarbeiten.
Seine Bronzegruppe „Drei Frauen“ steht auf dem Berta Krupp Platz und ist ebenfalls 1985 entstanden.
Rasches „Aesculapstab“ aus Stein und Bronze, der in der Ruhrstr. 34 unweit der alten Bibliothek stand ist derzeit „eingelagert“, so erklärten das die angetroffenen freundlichen Herren des Ruhrbania-Projektes – nach dem Kunstwerk gefragt. Der Mülheimer Bildhauer Ernst Rasche soll dabei gewesen sein, als die Reliefs an den Stelen der Arkaden abgenommen wurden.
Fröhlichkeit strahlen die „Drei tanzenden Mädchen“ an der Fassade der Schule Sunderweg 90 (Heimaterde) aus, die 1966 aus Eisen gefertigt wurden und farbig angelegt ist.
Die Granitskulptur Maria mit dem Jesukind im Kreuzganghof von St. Mariae in der Klosterstr. 53 (Saarn) entstand 1991.
Die Granitplastik „Skulptur in der Landschaft“ im Volksmund auch „Quo vadis / an eine Tarnkappe erinnernd“ neben dem damals von Norman Foster errichteten Bürokomplex in der Nähe des Flughafens Essen/Mülheim in der Zeppelinstr. 301 hat Ernst Rasche 1986 geschaffen. 2021 wurde die Plastik im Innenstadtpark Ruhranlage am rechten Ruhrufer aufgestellt (Adresse Delle 60) dort war übrigens sein erstes Atelier in der Ruhrtalstadt Mülheim.
1980 schuf Ernst Rasche auf dem Hauptfriedhof in der Nähe der Kapelle (Zeppelinstraße) ein Ensemble aus Stein.
Die ehemalige Tür an seinem Haus in der Teinerstraße trug ebenfalls seine Handschrift.
Ernst Rasche wurde am 24.11.1926 in Mülheim an der Ruhr geboren. 1947 begann er sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. Für seine Kunstwerke bekam er zahlreiche Auszeichnungen wie 1962 den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr. Den Ehrenring und die Ehrenspange der Stadt Mülheim an der Ruhr erhielt der Mülheimer Künstler am 18.12.2012.
Sein erstes Atelier war in der Ruhrstraße 3 in Mülheim, in der dortigen kleinen Atelierhalle im Galeriehof der Galerie an der Ruhr. Gegenüber wohnten die Schwiegereltern von Ernst Rasche und er hatte so nur wenige Meter bis in sein erstes Atelier.
Rasches Werke sind in vielen Städten zu sehen. So z.B. in Hagen im Innenhof des Polizeipräsidiums wo das Werk aus dem Jahr 1980 „In-Gebundenheit“ eine große Halbkugel: 150 cm Durchmesser, kleine Halbkugel: 95 cm Durchmesser aus Carrara-Marmor und Granit steht. Diese Arbeit wird von den der Belegschaft als ‚das Spiegelei‘ bezeichnet.
Bildnachweis: Die Fotos wurden jeweils von der Straße aus gemacht
Über den Mülheimer Künstler Ernst Rasche
Schon als Kind kam der 1926 an der Zeppelinstraße geborene Ernst Rasche im Betrieb seines Vaters mit der Bildhauerei in Berührung. Er beobachtete und bewunderte, wie sein Vater den Meißel führte und wie er sich bewegte, um den Stein zu bearbeiten. Dies ging dem Sohn in Fleisch und Blut über. Als Prüfer der Meister war sein Vater auch als Ratgeber für die Mülheimer Bildhauer Piretti und Hermann Lickfeld gefragt. Mit 17 wurde Ernst Rasche zum Militär eingezogen. In den Wirren des Krieges kam er unter anderem nach Arnheim, Ungarn, in die Tschechoslowakei und in russische Gefangenschaft, aus der er fliehen konnte. Drei schwere Verwundungen hätten beinahe dazu geführt, dass er nicht mehr zur Bildhauerei fähig gewesen wäre. Er blieb am Leben und kam zurück nach Mülheim. Das Wissen um das Erlebte, die Ängste, aber auch das Glücksgefühl und der Dank, alles überstanden zu haben, sollten sein weiteres Leben und Denken beeinflussen. 1947 bekam er einen von nur 120 von den Engländern zugelassenen Studienplätzen an der Kunstakademie in Düsseldorf. Für ihn begann bei Professor Enseling eine schöne Zeit, weil er dort seine Vorstellung von großen, monumentalen Arbeiten verwirklichen konnte. Es gab viel Kontakt und Austausch mit anderen Studierenden. Zu denen gehörten auch Joseph Beuys und Günter Grass. Neben den für Rasche wichtigen Bildhauern Joseph Enseling, Josef Mages und Ewald Mataré war seit 1947 auch der Mülheimer Otto Pankok Professor in Düsseldorf. Um 1950 verließ Ernst Rasche die Akademie und war seitdem freischaffender Künstler. Nach den Kriegserlebnissen studiert zu haben und die Erfüllung seines Wunsches, Bildhauer zu werden, begründete sein Pflichtbewusstsein, seinem Vater im Betrieb, den später der jüngere Bruder übernahm, zu helfen. Sie begründeten aber auch sein Bestreben, sich mit anderen Menschen und Themen auseinanderzusetzen und etwas Tieferem nachzuspüren. Diese Fragestellung im Innersten und die Suche nach Antwort, aber auch der Werkstoff (Stein, Holz, Metall) und die Umgebung des Kunstwerks waren für ihn wichtige Einflussgrößen bei der Gestaltung. Die Natur, die Maserung und die Lebendigkeit des Materials wurden in die Form einbezogen. Seine Werke muss und darf man begreifen, ertasten, erfühlen. 1954 heiratete Rasche Elsbeth, mit der er schon die Bänke der Volksschule an der Eduardstraße gedrückt hatte. Ein erster kirchlicher Auftrag war der finanzielle Grundstock der Familie. Sein erstes Atelier war im Kunsthaus Mülheim Ruhrstr. 3, dort wo heute das Amt für weiterbildende Fantasie seinen Sitz hat (anm.d.Red.). Auch für die Arbeit seiner Frau, einer Goldschmiedin, interessierte er sich und lernte von ihr das Handwerk. Bei der Geburt des ersten der zwei Söhne erkrankte seine Frau an Kinderlähmung und war zunächst nur eingeschränkt in der Lage, den Alltag zu bewältigen. Trotz der zusätzlichen Aufgaben, die er übernahm, spricht er von einer reichen und schönen Zusammenarbeit. Ernst Rasches Werke in über 140 Städten und 11 Bistümern zeugen von dem großen Interesse an seinen Arbeiten im weltlichen und kirchlich konfessionsübergreifenden Bereich. Der erste Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft (1962) und der Ehrenring der Stadt Mülheim (2011), sowie der Orden Per ecclesia et pontifice von Papst Johannes Paul II. (1990) zeugen von der ihm entgegengebrachten Wertschätzung. In Mülheim gibt es viele Arbeiten von ihm, unter anderem in der Kirche St. Mariae Geburt, in der Petrikirche oder auf der Schloßstraße die Brunnenanlage. Mit seinen Mülheimer Künstlerkollegen aus früherer Zeit, Carl Altena, Heinrich Siepmann, Hans Fischer, Gustav und Anneliese Dahler, Daniel Traub, Helmut Lankhorst und Gretel Just-Heinzerling pflegte er einen regen Austausch. Die heute über 60 Künstler der Ausstellungsgemeinschaft sieht er eher selten. Ernst Rasche möchte auch in Zukunft noch die Kraft haben, neue Dinge zu entwickeln, auch wenn es im Alter von bald 88 Jahren mühsamer wird. Für ihn ist es gut, noch eine Unruhe zu spüren, etwas auf die Beine stellen zu wollen, etwas auszudrücken, zu vermitteln, seine Meinung zu sagen. Er ist noch immer an Neuem interessiert. Hoffentlich noch viele Jahre.
Text: FAM aus der Zeitschrift ALT? NA UND!, Mülheim, Ausgabe Nr.93/2014
Aus einem Grußwort vom ersten Mülheimer Museumsdirektor Werner Kruse von 1966 – (Auszug)
Mein Grußwort anlässlich seiner Sammelausstellung im Schloss Styrum 1966 kommt aus frohem Herzen. Seine Goldbronze „Flötenspieler“ der überschlanke Jüngling, sie wurde von Dr. Möhring 1954 für das Musikzimmer der Stadtbücherei erworben. Sie zeigt in schon beispielhafter Verbindung von Plastizität und Musikalität eine Entwicklung, die sein reiches bildhauerisches Werk und Wirken bis heute in steigendem Maße und Verinnerlichung Gestalt und Ausdruck zu geben bemüht ist.
Er ist mit Leidenschaft, und scheint dazu prädestiniert zu sein: Bildhauer – und beherrscht, vom Vater Steinbildhauer dazu erzogen, und weiterhin von Josef Enseling, auch dem Lehrmeister von Heinrich Lickfeld, sein Metier meisterhaft.
Die Kunststadt Mülheim an der Ruhr ist bekannt für unzählige Werke zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum“ – eines fehlt jedoch in der aktuellen Aufstellung: „BLACK WALL HANDELSHOF“ ist der Titel des großen Fassadenbildes an der Friedrichstraße aus dem Jahr 2013, das nur vorrübergehend dort zu sehen ist.
Neben dem Baudenkmal Handelshof sind mit „BLACK WALL HANDELSHOF“ haushohe schwarze Flächen angelegt, die – wie durch den Sucher einer Kamera – einen interessanten Einblick in den dadurch geöffneten Hinterhof zulassen – je nach dem Stand der Sonne ergeben sich interessante Schattenbildungen.
EHEMALS „EVANGELISCHES VEREINSHAUS MÜLHEIM“ soll später als Altenheim dienen
Der „Handelshof“ in der Kunststadt Mülheim an der Ruhr ist über 100 Jahre alt. 1904 erbaut als Versammlungsstätte für die Bürger und Vereine z.B. dem späteren CVJM – „Evangelisches Vereinshaus“.
Hier ist die „Mülheimer Lesebühne“ zu Hause , die Anfang 2009 durch Ideen von Anna Ladage, der Autorin Sabine Fenner sowie dem Autoren und Gründer der internationalen Autoren- und Künstler Plattform Manfred Wrobel entstanden ist. Regelmäßig sind Gastautoren zu hören und die Künstler der Plattform stellen ihre Kunstprojekte aus – umrahmt von musikalischen Darbietungen.
Am 01.07.1934 übernahmen Heinrich und Anna Hesse das 1930 zum Hotel umgebaute „evangelische Vereinshaus“ und gründeten das Hotel Handelshof – heute in der 3. Generation in Besitz der Familie Hesse als Tagungs- und Geschäftshotel. Diese plant in der neuen Baulücke ein Erweiterungsgebäude für das Hotel Handelshof – dann wird das „Kunstwerk“ wieder demontiert.
Nebeneffekt des Fassadenkunstwerkes „BLACK WALL HANDELSHOF“ ist ein kleiner Parkplatz für max. 8 PKW, der durch die neugeschaffene Baulücke angesiedelt wurde – mit aufwändiger Toranlage, Schranke, Kameraüberwachung und einem der 54 Kassenautomaten, die von der Kunststadt bewirtschaftet werden. Lt. aktueller Webseite hat die Kunststadt Mülheim nach der Schließung des ehemaligen Kaufhof Parkhauses nunmehr 3.775 Parkplätze, die über ein elektronisches Parkleitsystem optimiert werden.
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