Die Extraschicht 2014 am 28./29. Juni 2014 im Kunsthaus Mülheim lockte wie im Vorjahr zahlreiche Besucher nach Mülheim – Jahresgabe für Kunstförderer – Doc Davids mit Arbeiten beteiligt
In die historische Industriellenvilla „Nedelmannhaus in der Ruhrstr. 3“, wo die Galerie an der Ruhr mit ihrem angeschlossenen Kunsthaus einen Einblick in die Möglichkeiten für Kunstliebhaber, Kunstschaffende und Kunstinteressierte gab, kamen die Besucher diesmal überwiegend aus Düsseldorf, Essen und Duisburg in die Kunststadt an der Ruhr, darunter auch Ehrenamtler und Kunstförderer. Der Künstler Doc Davids, der sein Atelier in der Ruhrstr. 3 hat, stellte im Rahmen der „EXTRASCHICHT 2014“ in Duisburg in der ehemaligen Kraftzentrale des Revierparks Nord aus.
Gerade die Kunstförderer und Ehrenamtler aus dem Kunstumfeld sowie junge Talente waren der Einladung in die Kunstmeile an der Ruhr gefolgt – auf ihrem Weg zu den Attraktionen zur Extraschicht 2014.
Alle Inhaber der Ehrenamtskarte NRW konnten sich wie angekündigt beim Sektempfang über eine Jahresgabe freuen.
Das Kunsthaus in der Ruhrstr. 3 in Mülheims Innenstadt veranstaltet neben den verschiedenen Projekten im Hause regelmäßig Kunst-Exkursionen z.B. nach Brügge oder in das Künstlerdorf Watou in Belgien im Rahmen der Reihe Art-Talk & Touch oder fachkundig geführte Atelierbesuche in der näheren Umgebung.
Aktualisierung 04/2017: NEUER BESITZER IM KÖLNER HOF (Altstadt-MH)
Fatemeh Aziz hat in den „Kölner Hof“ einiges investiert. Im Restaurant bietet sie persische Küche an. Das Haus war anderthalb Jahre geschlossen. Jetzt im April 2017 ist der Betrieb wieder voll im Gange – ein Test wird in Kürze erfolgen !
Die Redaktion Kunststadt-MH
Eigentlich steht die „Ständige Vertretung“ von Colonia in der Kunststadt Mülheim schon lange fest – sie befindet sich in der Ruhrstr. 3 und das hat einen guten Grund.
Im „historischen Kölner Hof“ in der Mülheimer Altstadt (Hagdorn 10-12) gibt es selbstverständlich neben Altbier auch Kölsch *) wie schon mancher Tourist feststellen konnte, der im dortigen Restaurant der Familie Alexandros und Christos Tassios, griechische Spezialitäten oder sogar vegetarische und vegane Gerichte genoß – und das in einem gemütlichen Viertel auf einem Kirchenhügel mitten in der Metropole Ruhr. Die „Ständige Vertretung“ ist nur wenige Schritte davon in Richtung Ruhranlage und neuem Stadthafen der Kunststadt Mülheim entfernt:
Denn in der Ruhrstraße Nr. 3 ist ein in der Welt einzigartiges großes plastisches „Stadtmodell Colonia Agrippina“ ständig ausgestellt. Hier kann man buchstäblich aus der Luft das mittelalterliche Köln hautnah erleben (Ausschnitt mit Kölner Dom in unserm Titelbild).
In tausenden Stunden hat dieses Modell der Kölner Künstler und Konzertmeister Theo Giesen erstellt, der jedes einzelne Gebäude und Grundstück recherchierte und nach der Zeichnung auf Millimeterpapier aus Holz formte und anschließend bemalte – lange Zeit bevor es Satelliten, Google oder Bing gab.
Die Galerie an der Ruhr hat das Kunstwerk zusammen mit allen Plänen und der Dokumentation erworben und bereits 2013 bei der mehrmonatigen Ausstellung „Colonia Agrippina Inspiration“ in der Kunststadt Mülheim ausgestellt, zusammen mit Werken, die Kölner Stadttore darstellen. Viele Kölner Kunstfreunde gehören seither zu den ständigen Besuchern der Mülheimer Künstlergilde und der Galerie an der Ruhr inmitten der Metropole Ruhr direkt am idyllischen Flußlauf gelegen.
Als „Ständige Vertretung“ beobachten die Künstlerinnen und Künstler des Kunsthauses in der Galerie an der Ruhr alle Entwicklungen der Aktion Mülheim 2020.
Das Schloss Broich liegt am linken Ruhrufer der Kunststadt Mülheim. Die dortige Befestigungsanlage ist der älteste teilweise erhaltene Wehrbau aus der Zeit der westgermanischen Franken nördlich der Alpen. Mülheim an der Ruhr gehörte zum Besitz des Herzogtums Berg – d.h. zum Bergischen Land.
Hier haben die Bürger der Kunststadt Mülheim immer mit vielen Initiativen mit Erfolg um den Erhalt gekämpft zuletzt die Mülheimer Bundestagsabgeordnete Dr. Ulrike Flach. Jetzt nach den ersten Abschnitten der überfälligen Instandhaltungsarbeiten des Denkmals ist das Kleinod wieder herausgeputzt und wird nicht nur wegen seiner inspirierenden Lage gern als touristisches Ziel oder für intime Veranstaltungen genutzt. Auch ist dort ein bemerkenswertes Museum beheimatet – was allein einen Besuch wert ist.
Eng verbunden ist das historische Schloss der Kunststadt Mülheim an der Ruhr für die Mülheimer Bürger mit ihrer „Königin der Herzen“ Luise von Mecklenburg-Strelitz (geb. 1776) der späteren Königin von Preußen und Mutter Kaiser Wilhelms I. Luise hat sich nur zweimal in der Kunststadt an der Ruhr aufgehalten, hat aber deutlich hier ihre Spuren hinterlassen. Überliefert ist, dass Luise die Gabe hatte, ganz auf andere Menschen einzugehen, zuzuhören und verständnisvollen Rat zu geben. Außerdem förderte sie die schönen Künste am Hofe.
Auch aus Bruchstein 1769 erbaut:
das „Gut auf’m Pütz“ in der Schlossstadt Bensberg bei Köln heute: KUNSTHAUS BENSBERG – auch KBBK = „Kunstort Bensberg bei Köln“
Bruchsteinhaus „Gut auf’m Pütz“ mit Viehseuchenkreuz 1797 2- geschossiger, dreiachsiger Bruchsteinbau mit Satteldach, Giebel verschiefert. Baujahr: 1769. Quellen: Gerda Panofsky Soergel, Die Denkmäler des Rheinlandes von 1972 Seite 44 Viehseuchenkranz am Hause Nr. 31, ca. 2,50 m hoch, aus dem Jahre 1797. Kruzifixus mit INRI-Schild, am Fuß des Kreuzes reliefierter Totenschädel mit Gebein. Im oberen Teil des Sockels, der von profilierten Platten eingefasst wird, eine flache Nische mit dem Relief der „Schmerzhaften Muttergottes“. Auf dem unteren Teil des Sockels ließen Wilhelm Herkenrath uns Anna Catharina Marx zum 15. März 1797 gravieren: „…Kreuz zu Ehren der heiligen Rochus und Sebastian zur Abwendung der allgemein herrschenden Viehseuche…“
Bekanntlich gehört die Kunststadt Mülheim an der Ruhr zum „Bergischen Land“ wie auch Bensberg im Kölner Raum. Dort sind noch Reste des historischen Gutshofs „Gut auf’m Pütz“ erhalten. Pütz bzw. Pützchen ist in mittelalterlichem rheinischem Dialekt auch der Begriff für einen Brunnen oder eine Wasserstelle die einem oder mehreren Häusern als Wasserversorgung dienten. Geschichtsforscher fanden auch andere Hinweise – siehe Link zur Wikipedia-Enzyklopädie:
Historisches Bruchsteinhaus in Bensberg (Bergisch Gladbach bei Köln)
Das Wort Glas kommt aus dem Germanischen „das Glänzende, Schimmernde“.
Leuchtendes Glas faszinierte nicht nur die alten Römer, die Tradition der Glasmalerei mit der zeitgenössischen Glaskunst z.B. als durchsichtige Kunst am Bau im Jugendstil, angewandte Kunst oder Kunst im öffentlichen Raum hat eine lange Geschichte. Dem Künstler stehen manigfaltige Ausgangsmaterialien zur Verfügung, wie Überfangglas, auch Kameoglas genannt, einem Flach- oder Hohlglas, das aus zwei oder mehreren Schichten unterschiedlicher Färbung besteht. Glas aus dem Abriss von Kirchen – wie der Paulikirche in der Innenstadt von Mülheim an der Ruhr wird gern „gerettet“ und zu neuen Kunstwerken verarbeitet. Für kostbare Einzelstücke greifen Liebhaber gern tief in die Tasche.
Der Industrielle und Glasfabrikant Carl Nedelmann war Kunstliebhaber und wirkte von 1887 bis 1888 in den Kunststädten Rom und Florenz, wo einer seiner Vettern Handel trieb. Dort inspirierten ihn vor Allem die „arts-and-crafts-Bewegung“ und der Jugendstil. Stukkateure aus Florenz waren bei den Nedelmanns einquartiert und schufen u.a. die einzigartige Fassade an der Ruhrstr. 3 – wo heute die Galerie an der Ruhr / Ruhr Gallery mit dem integrierten Kunsthaus die alte Glas-Tradition nach 125 Jahren fortsetzt.
Unser Titelbild: Wertvoller Ausgangsstoff für die vielfältige Glaskunst, Glasplastiken, Kunst mit Stahl und Glas im Atelier des Künstlers Doc Davids im historischen Nedelmannhaus in der Kunststadt Mülheim in der Ruhrstr.3.
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