Spannung bei der Enthüllung der Kunstwerke mit dem Mülheimer Kunstverein KKRR in der Ruhrstraße 3 #MHRuhr am 26. August 2016 – ein Stimmungsbild

Spannung bei der Enthüllung der Kunstwerke mit dem Mülheimer Kunstverein KKRR in der Ruhrstraße 3 #MHRuhr am 26. August 2016 – ein Stimmungsbild

Besucher vor der Arbeit von Jürgen Brinkmann

 

 

Über dem Eingangsportal der Ruhr Gallery prangt die Arbeit von Klaus Heckhoff, der die Motto-Plakate zum „San Francisco-Jahr 2018 in der Stadt Mülheim“ kreierte.

Kein Besucher konnte am preisgekrönten Film „DEAD EDGE“ von Alessandro Rovere vorbeigehen – der einen eindrucksvollen Einstieg in die Ausstellung ermöglichte.

Die Spannung stieg, zunächst ging es durch das Treppenhaus der Villa der Tengelmann-Gründerfamilie Schmitz-Scholl in deren ehemalige Beletage durch das weisse Treppenhaus hinauf.

 

Enthüllung der Einlieferung von Johannes Hein (li.)

Dort las Inge Fleischer Sequenzen aus dem Buch „Ein Jahr in San Francisco“. Beim Stichwort „Hippie-Zeit“ wurden die zuerst die Arbeiten von Dagmar Luczkowski enthüllt: farbenfrohe Mischtechnik, die pure Lebensfreude ausstrahlt. Dann die Arbeiten von Karin Heissen: große Blüten aus Acryl gestaltet und eine bunte Plastik, die just im Moment der Enthüllung von der Sonne angestrahlt wurde. Mit einer San-Francisco-Flagge hatte Bernd Pirschtat seine Arbeit verhüllt. Zum Vorschein kam ein großformatiger Wegweiser „Leavenworth“  links und „Lombard“ rechts).

Franz Püll war im Erkerzimmer gleich mit vier eindrucksvollen Arbeiten vertreten – „Lucie in the sky with diamonds“ steht dort auf der Cable Car in der die Beatles sitzen – darüber schweben zwei Robben – eine Anspielung auf die LSD-Excesse der damaligen Zeit.

In einem weiteren Werk stehen die Gitarren von Jimmy Hendricks am Pier 39.

Das Werk „Painted Ladys“ zeigt im Vordergrund sieben Briefkästen, die wie Grabsteine anmuten, dahinter die malerischen Häuser von Mahalia Jackson und ihren Nachbarinnen – am Horizont die moderne Skyline von San Francisco.

Ein weiteres großformatiges Werk von Püll zeigt die Golden Gate Brigde, die von einem Tiger mit Rolling-Stones-Zunge verschlungen wird – der Titel „San Francisco Night“ – Homage an das Lied von Eric Burdon & the Animals.

Salon

In der Raummitte wurde eine Skulptur von Franz Püll enthüllt: der elektrische Stuhl von Alcatraz wird dort gezeigt, auf dem Stuhl mit martialischen Stromleitungen sitzt Donald – sichtlich erleichtert – zusammengekauert: zum Glück sind Schilder angebracht „Out of order“.

Zwei Werke von Dörthe Speetzen werden enthüllt – eine Homage an Bill Ham, den Kinetic Painter, den die Künsterin persönlich kennen lernte und durch dessen Lichtmalerei inspiriert wurde.

Cornelia Wissel hat eine Szenerie aus den Problemvierteln in die Ausstellung eingebracht: Vor Grafittos ist eine ärmliche Wohnung im Freien zu sehen.

Brigitte Zipp hat das Thema „Verschmutzung der Meere“ aufgegriffen und prangert den Plastikmüll in ihrer Collage an.

An der Arbeit von Hans Arts kann man noch den Geruch der Firnis wahrnehmen, sie kam wenige Stunden vor der Eröffnung in der Ausstellung an und zeigt explosive Farben.

Maria Zerres enhüllte eine Plastik „The Bull“ als Symbol der Wirtschaftskraft und zwei Malereien: „Traumbilder“ und „Blaue Welten“, die das sprituelle San Francisco symbolisieren.

Bibliothek

Manfred Dahmen hat hier eine großformatige Arbeit als Collage des aus seiner Sicht weiblichen San Francisco zur Verfügung gestellt, flankiert von Arbeiten von Lutz Gierig und NK-MIP, die die San Francisco Bridge polockesk darstellen. N.K.MIP hat die musikalischen Klassiker über die Stadt verewigt. Jürgen Brinkmann lieferte seine Fotokunst auf Kodak-Paper mit einmaliger Farbbrillianz – allein aus dem Farbspiel ist sofort die kalifornische Stadt zu erkennen.

Hub

Der Künstler JOTT KAA hat insgesamt vier Arbeiten zur Ausstellung beigetragen. Neben einer Original-Bootsplanke „Frisco Bay“ schuf er Collagen – von der Lombard-Street und Cable Car. Auch Donald Duck durfte nicht fehlen „Who the fuck is Donald Duck ?“ ist der Titel der Collage.

Balkonzimmer

 Janina Funken hat zwei feine Grafiken in die Ausstellung eingebracht – mit vernetzten Strukturen tauchen bunte Elemente auf, die sich harmonisch eingliedern. Martin Sieverding hat härtere Strukturen in seinen großformatigen Arbeiten geschaffen, die Farben von San Francisco und architektonische Elemente ergänzen sich wirkungsvoll. Als Kontrast hängen gegenüber drei Arbeiten von Klaus Wiesel, der QR – Codes grafisch komponiert hat – beim Scannen erscheinen interessante Links und führen z.B. direkt ins SF-MOMA – ein spannender Hinweis auf das digitale San Francisco.

Kaffee-Lager

Die Künstlerin Annette Fink zeigt in der Ausstellung sechs Fotoarbeiten und eine digitale Collage. Deutlich ist ihr Thema Silicon Valley erkennbar – Gehirnstrukturen und Wafer sind zu erkennen.

Ras Secco Reggae nimmt mit zwei Skulpturen teil „San Francisco Burning“ eine Bohle durchwirkt von Glassplittern und eine „BetonGitarre“.

Kolonialwaren-Hochlager

Jörg Dornemann hat neben einer Birne auch weiteres Ost und Gemüse soweit fototechnisch verfremdet, dass als Ergebnis Personen entstehen. Eine spannende Umsetzung des Themas „Veränderung“.

Die Eingangshalle zeigt einen Gegensatz: düster und eindrucksvoll der „Phönix aus der Asche“ von Jutta Dammers-Plaßmann – dagegen leicht und farbenfroh die Arbeit von Heidi Becker mit dem Title „Oro en paz“ aus dem Wappen der Stadt.

Weitere Arbeiten im Foyer zeigen die stilisierte Golden Gate Bridge von Jutta Dammers-Plaßmann, sowie alle Brücken von San Francisco von Aliv Franz und den Beitrag von Gerhard Krausekrause „Wie Macho ist der Mann“ als gesellschaftskritische Malerei.

Newcomer Johannes Hein zeigt zwei Skizzen, ein „Stadtlogo“ und „Radrennen in San Francisco“ während Lukas Benedikt Schmidt ein farbenfrohes Badetuch inszeniert, das nahtlos in Strand, Meer und Horizont übergeht: Kalifornien-Feeling pur.

Die gelungene Ausstellung (so ein Eintag im Gästebuch) ist noch bis zum 30. September 2018 in der Galerie an der Ruhr / Ruhr Gallery – Ruhrstraße 3 / Ecke Delle – Ruhranlage in Mülheim bei freiem Eintritt zu sehen.  Terminhotline für Führungen: 0157 3629 5489.

 

Sonderöffnung Samstag und Sonntag jeweils von 11:00 bis 16:00 Uhr oder nach Vereinbarung.

LINK ZUM FILM ÜBER DIE AUSSTELLUNG VOM MÜLHEIMER KUNSTVEREIN KKRR hier:

 

 

Veröffentlicht von

artnews

KuMuMü = Kulturmuseum Mülheim GadR = Galerie an der Ruhr ALIV = Alexander Ivo MMKM = Museum Moderne Kunst Mülheim KKRR = Kunstverein und Kunstförderverein Rhein-Ruhr MKB = Mülheimer Künstler*innenbund