#ARTNEWSRUHR: Malerei von Britta Lohmann geht unter die Haut
Was bedeutet uns Haut – Hülle, Schutz, Abschluss, Distanz, Schönheit, Pigmentierung, Ausdruck der Gesundheit, Verletzlichkeit ?
Die Künstlerin Britta Lohmann zeigt in ihrer Ausstellung EpiDERMIS ein Wechselspiel von Haut und Malerei. Dabei gehen ihre Arbeiten weit über die Darstellung von Haut – sowohl in der Wahl der Materialien, die teilweise selbst wie eine dünne Haut erscheinen – als auch in der typischen Hautfarbe mit Rissen, Schrunden, Hämatomen und Verletzungen.
Britta Lohmann studiert an der Uni Duisburg-Essen im Master Kunst und Biologie. In ihrer Kunst vereint sie ihr biologisches wie auch ihr künstlerisches Interesse. Diese Symbiose der zwei Fachbereiche ist ab dem 30.06. im Kunst und Geschichtsladen in der Oberstraße 27 zu sehen. In ihren Malereien setzt sich Britta Lohmann vor allem mit den Themen Haut und Transparenz auseinander. Sie erschafft in ihren Arbeiten die Illusion einer menschlichen Haut, die sich an den Rändern der Bilder auflöst und auf die Prozesshaftigkeit der Malerei hinweist. Die Haut, als vielseitigstes Organ des menschlichen Körpers, wird in den Bildern immer wieder aufs Neue Schicht für Schicht auf den Malgrund gespannt. Der Malgrund dient hierbei wie eine Art Nährboden für die „künstliche Haut“. Die Farbe wird in bis zu 50 dünnen Schichten auch mit der bloßen Hand auf das Bild gebracht, um der Vielschichtigkeit der menschlichen Haut gerecht zu werden. Die Künstlerin bezieht sich hierbei hauptsächlich auf ihren eigenen Körper und dessen Oberfläche. Fasziniert von der Vielfarbigkeit einer scheinbar monochromen Fläche erzeugt sie durch feine Farbabstufungen eine Tiefe in ihren Bildern, die sich an der Grenzlinie zwischen abstrakter und gegenständlicher Kunst bewegen.
Prof. Jörg Eberhard vom Institut für Kunst und Kunstwissenschaft der Uni Duisburg-Essen spannte einen weiteren Bogen um das Thema Haut – im Mittelpunkt der Arbeiten von Britta Lohmann erkenne man die Haut, während er an den Bildrändern Malerei entstehen sieht.
Zur Kunstlocation Oberstr. 27 in der Kunststadt Mülheim
Es ist dem Engagement des Künstlers Gerd Kempf zu verdanken, der den Kunst- und Geschichtsladen in der Stadt Mülheim zusammen mit Dirk van Eicken, Bernd Simmerock leitet, dass Absolventen der Uni Duisburg-Essen bereits zum dritten mal junge Talente in der Kunststadt Mülheim gezeigt werden. Die Ausstellungsreihe wird fortgesetzt, eine neue größere Ausstellungsmöglichkeit ist laut Gerd Kempf bereits in Planung:
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 16:30 – 18:30.