750. Besucher bei der Kunstausstellung MIGRINT 2014 in Mülheim an der Ruhr in der Ruhr Gallery / Galerie an der Ruhr
Aus vielen Ländern stammen die Besucher der internationalen Kunstausstellung zum Thema MIGRATION & INTEGRATION am Ruhrufer der Kunststadt Mülheim. Aus der Ukraine, aus Italien, aus Pakistan oder dem Irak – die Aufzählung ist nicht vollständig. Viele sind Nachbarn und seit Jahren in der Kunststadt in Mülheim an der Ruhr zu Hause und fühlen sich hier wohl. Manches Tränchen wird allerdings anlässlich der vielen ernsten ausdrucksstarken Arbeiten der Künstler verdrückt – erst beim Betrachten der Pflanzen und Wurzeln in der Arbeit „Subterranea Underground“ von Marga Steinwasser aus Argentinien wird bewusst, dass nicht jede Pflanze in ihrem neuen Umfeld anwachsen kann. Die Arbeiten von Jürgen Heinrich Block mit Stacheldraht und amerikanischem Kriegsstahl aus dem ersten Weltkrieg kombiniert mit Natursteinen aus der Eifel sind ebenso ergreifend.
Tore symbolisieren in den Arbeiten von Aliv Franz die wichtigste Schnittstelle der Migration. Durch das „Tor zur neuen Welt“ betritt der Migrant seine neue Heimat und er dreht dem alten Tor meist für immer den Rücken zu.
Der Abschied vom alten Integrationsbegriff hat begonnen
Die „Begegnungen aus Eppinghoven“, einem wichtigen quirligen Stadtteil der Kunststadt Mülheim, zeigen eindrucksvoll die Fotografien von Migranten – hervorragend inszeniert von Heiner Schmitz. Im Galeriehof blicken die Besucher in 13 Gesichter, die Augenkontakt halten – egal ob man davorsteht oder aus der ersten oder zweiten Etage des Kunsthauses herunterschaut – eine Interaktion findet statt.
Manfred Dahmen zeigt im Galeriehof seinen Ansatz zum Thema mit großformatiger Malerei und der Mülheimer Künstler Reinhard Fabian stellt kritische Installationen – wie das „Migranten-Tetris“ vor. Von Monika Pöschke-Schröder stammt eine Arbeit mit dem Thema „Flucht“ die schon für viel Diskussionsstoff unter den Besuchern geführt hat.
Mit seiner Arbeit „Friedliche Koexistenz“ löst der Mülheimer Künstler Doc Davids das schwere Thema ein wenig auf – in ein freundliches Motiv mit seiner großen, schweren Pylone gestaltet aus Stahl mit farbigem Glas – die kurzzeitig aus der Ausstellung MIGRINT 2014 auf den Lichttagen in der Mülheimer Freilichtbühne zu sehen war und nun wieder ihren Platz im Galeriehaus am Ruhrufer in der Ruhrstr. 3 hat.
Titelfoto: Bereits über 750 Besucherinnen und Besucher waren auf der MIGRINT 2014 in Mülheim an der Ruhr in der Ruhstr. 3 – die kostenlose Eintrittskarte ist gleichzeitig Losnummer für die Verlosung eines Kunstwerks am Ausstellungsende 30. September 2014