Kunst am Enstehungsort erleben: Gaetano Cartolaro in Styrum (Atelier ARTRONAUT)

Gaetano Cartolaro erläutert sein Modell einer Plaza (geplante Höhe 40 Meter)

Im Rahmen des zahlreichen Exkusionen besuchte der Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein Rhein-Ruhr – kurz KKRR – Ende August 2021 das Atelier des Künstlers Gaetano Cartolaro in Mülheim Styrum.

Die vollkommene Form „Ei“ inspiriert den Künstler

Usprünglich kommt Gaetano Cartolaro aus der italienischen Hafenstadt Livorno an der Westküste der Toskana. Kein Wunder, dass er sich seit über 20 Jahren auf dem verwunschenen wild bewachsenen Gelände einer ehemaligen Mülldeponie und der ehemaligen Holzhandlung Heinrich Breuer GmbH in Mülheim Styrum sehr wohlfühlt.

Hier wohnt und arbeitet der Künstler auf dem weitläufigen Gelände, wo aktuell ein neuer Kulturort in der Kunststadt Mülheim entsteht – das Projekt ARTRONAUT an der Oberhausenerstraße 225 gegenüber der Willy Brandt Gesamtschule Styrum.

14 Meter lang und 6 Meter hoch ist die Installation „Zeitfloß“

Cartolaro zeigt uns zuerst seine Großinstallation „Zeitfloß“ die er dem Radrennfahrer und Wohltäter Gino Bartali (1914-2000) gewidmet hat.

Ein Zitat von Immanuel Kant findet sich auf dem Werk. „Ohne Kant“, so Cartolaro „gäbe es keine abstrakte Kunst“. Anhand der vielen Details der Großinstallation, kommt schnell eine fruchtbare Diskussion zu Stande. Man muss mehrmals darum herumgehen um alle Botschaften zu empfangen.

Gaetano Cartolago im Gespräch mit Künstler Manfred Dahmen

Auf dem Rundgang treffen wir immer wieder auf das alles bestimmende Thema „Zeit“.

Auch das Ei in seiner vollkommenen Form hat den Künstler in zahlreichen Skulpturen inspiriert, sein Werkstoff ist u.a. Stahl, Marmor, Glas und Stein.

Schnell kommt Cartolaro ins Schwärmen und zeigt uns seine zahlreichen begonnen Projekte, die noch nach Fertigstellung und Umsetzung schreien.

Kunstmuseum gesucht

Sein größter Wunsch, dass sein Zeitfloß in einem Museum mit großer Halle der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird – immerhin 6 Meter hoch ist die beeindruckende Installation, fast vollständig in Weiß gehalten.  Das Werk würde sowohl in die Duisburger Museen Küppersmühle und Lehmbruckmuseum oder in das Dachgeschoss des Museum Ziegler in Mülheim passen – nicht nur von der Größe, sondern insbesondere wegen der starken berührenden Aussagekraft.

Cartolaro hält bereits die professionellen Holzkisten für den Transport des zerlegbaren Objektes bereit.

Briefkasten-Schild am Eingang der Oberhausenerstraße 225 in der Kunststadt Mülheim im Ruhrtal

Cartolaro, heute 75 Jahre alt, hofft auf eine schnelle Fertigstellung des neuen internationalen Kreativzentrums ARTRONAUT, um so die Früchte seiner Arbeit auf der langjährigen Industriebrache ernten zu können. Der Mülheimer Künstler, Mäzen und Architekt Heiner Breuer, der das Großprojekt verwirklichen möchte, hat weitere gute Ideen für sein Kunstzentrum – z.B. einen Turm, der für Lichtkunstwerke zur Verfügung gestellt werden soll. Die Mülheimer Kunstfans sind schon gespannt.

Erste Artronaut – Space fort Art – Ausstellung startete am 25. September 2021 um 19 Uhr

Ovadia (Abdulla) Alkara (*1939) Wandbehang in der Eröffnungausstellugng ARTRONAUT am 25.9.2021 (Foto:IvoFRANZ)

Ausstellung jeweils Samstags am 2. / 9. / 16. und 23. Oktober 2021 (Zeiten siehe Webseite) Ort Oberhausenerstr. 225 – Mülheim – Styrum

Dorf von Ovadia Alkara, Aquatinta Radierung

Ausstellung „GATEWAY“ Malerei von Ovadia (Abdulla) Alkara (*1939) Malerei 25.9. bis 23.10.2021 nur SAMSTAGS – zur Eröffnung spielt Saxophonist  Filip Orlović (*1994)

Initiator Heiner Breuer eröffnet die erste Ausstellung im ARTRONAUT in Styrum mit der künstlerischen Projektleiterin Xenia Petrischenko aus Köln und Standortmanager Yannick Fiume aus Essen (Foto:: IvoFRANZ)

Die aktuellen Exkursionen des Mülheimer Kunstvereins KKRR sind schnell zu finden mit der #KultAppMH – hier ist der Link:

Die Großskulptur „Zeitfloß“ von Gaetano Cartolaro ist in einem Kurzfilm der fokus-mediaproduktion aus Mülheim zu sehen – hier ist der Link:

Bildnachweis: Mülheimer Kunstverein KKRR, 2021 – in hoher Aufösung in der Geschäftsstelle des Vereins, Ruhrstr. 3 – 45468 Mülheim-Stadtmitte erhältlich!

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artnews

KuMuMü = Kulturmuseum Mülheim GadR = Galerie an der Ruhr ALIV = Alexander Ivo MMKM = Museum Moderne Kunst Mülheim KKRR = Kunstverein und Kunstförderverein Rhein-Ruhr MKB = Mülheimer Künstler*innenbund