Beschreibung der schöpferischen Arbeit eines Künstlers

Die Künstlergespräche finden regelmäßig in der „Belle Etage“ des historischen Nedelmannhauses in der Ruhrstr. 3 der Kunststadt Mülheim statt.

Beschreibung der schöpferischen Arbeit eines Künstlers

„Kunst und Kultur sind nicht wie Sahne auf dem Kuchen, die man dazunimmt, wenn es einem gut geht, sondern sie sind die Hefe im Teig. Wer diese Hefe nicht in den Teig tut, der bekommt Steine statt Brot“ Johannes Rau in einer Rede als Bundespräsident.

Bei den letzten Künstlergesprächen im Besucherforum der Galerie an der Ruhr in der Kunststadt Mülheim kam neben vielen Definitionen und Beschreibungen ein interessanter Buchbeitrag von Bernd Rieck in die Diskussion:

Im seinem Buch „ Florenz 1900: auf der Suche nach Arkadien“ wird von Bernd Rieck die Bildhauerin und Malerin Mary Hertz mit ihrer aus Erfahrung gespeisten Beschreibung der schöpferischen Arbeit eines Künstlers wie folgt zitiert:

„Warum findet denn ein Künstler eine so vollkommene Befriedigung in seiner Kunst, sobald er nur seinem Ideal näher kommt oder es sogar vielleicht erreicht…? Warum macht ihn denn allein die Ausübung seiner Kunst so vollkommen glücklich…? Weiß ein Künstler überhaupt, warum er malt? (Ich meine ein echter Künstler). Weiß er warum er etwas gerade so aufgefasst und geschaffen hat und nicht anders? Selbst ich stümperhafter Anfänger habe schon manchmal vor meinem eigenen Machwerk gestanden und mich gewundert, dass ich es gemacht habe; es ist etwas in mir, dass es mich gerade so und nicht anders machen lässt ohne eine Anstrengung meinerseits. Diese Mühelosigkeit hört allerdings auf, wenn es an die Ausführung der Idee oder des Entwurfes geht; ich glaube, zu diesem ersten flüchtigen Andeuten desjenigen, was in der Tiefe des Geistes ruht, kann kein Fleiß und kein Unterricht helfen, noch weniger zur echten warmen Empfindung, durch die solche Vorstellung erzeugt wird. Aber was dann dazu gehört, um diese Vorstellung zu verwirklichen und sie nach den Vorstellungen der großen Lehrmeisterin Natur, und doch ohne der ursprünglichen Vorstellung zu schaden, zur Anschauung zu bringen, das ist hauptsächlich nur Energie, andauernder Fleiß und Vorsicht…“

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Erdwaechter_von_J.H.Block_Fruehlingsausstellung-2014_in_der_Galerie-an-der-Ruhr_Foto_by_Ivo_Franz
Unveränderte Natursteine bilden die Augen der Erdwächter des Mülheimer Künstlers Jürgen H. Block – im Steinbruch gefunden inspirierten sie ihn eine Werkreihe zu schaffen, die inzwischen in der ganzen Welt vertreten ist (hier während einer Ausstellung in der Ruhr Gallery, Muelheim, Germany)

 

Aspekte der künstlerischen Freiheit von Dr. Dietmar Moews – hier der Link zum Video

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